Ernsthofen, Wasserburg: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 4. September 2013, 10:59 Uhr

Infobox
037 SL 01 ERS 1246 27A.jpg
Baumaßnahme: 16. Jh. u. a. 1592 Ausbau
Bauherr: Herren von Wallbrunn
Eigentümer: Privatbesitz
Ort: Modautal, Ernsthofen
Kreis: Darmstadt-Dieburg
Markierung
Hessenmap.png


Bezeichnung, Eigentümer, Kreis

Schloss (Schloßstraße 19). Privatbesitz. Kreis Darmstadt-Dieburg.

Bauherr, Grunddaten, Zustand

Ausbau im 16. Jh. u. a. 1592. Bauherren sind die Herren von Wallbrunn.

Geschichte

Hans von Wallbrunn schuf sich kurz vor 1447 mit Unterstützung der Grafen von Katzenelnbogen eine kleine Herrschaft. Lehnsherren ab 1491 die Schenken von Erbach, 1504 vorübergehend hessisch, ab 1559 dauerhaft unter hessischer Hoheit; 1722 wird Hessen Eigentümer.

Baugeschichtliche Bedeutung

Die Burganlage besteht aus einem Wohnbau im Süden, einem Bergfried im Westen, mit dem Wohnbau durch eine Mauer mit Tor verbunden, und einem Wirtschaftsbau samt Tor im Osten. Der Wohnbau aus verputztem Bruchsteinmauerwerk ist dreigeschossig, mit Mansardgiebeldach, weitgehend ein barocker Bau. Gekuppelte Zwillingsfenster des 16. Jh., so an einem altanartigen Vorbau im Erdgeschoss der Giebelseite. Das Kellergeschoss des Herrenhauses ist rippengewölbt und gehört noch spätgotischer Zeit an. Im Erdgeschoss ein segmentbogiges Portal, bezeichnet 1592.

Der Wirtschaftsbau ist eingeschossig, winkelförmig aus einem kurzen Südflügel und einem langen Ostflügel. An der Südost-Ecke befindet sich außen ein Rundturm, der zur Burganlage des 15. Jh. gehören dürfte. Damals entstand auch der runde, aus Bruchstein gemauerte Bergfried im Westen, der im 16. Jh. neue Fenster und vermutlich anstelle einer Wehrplattform ein neues Obergeschoss erhielt. Dieses Obergeschoss wird durch ein umlaufendes Gesims abgeteilt, auf dem gekuppelte Zwillingsfenster aufsitzen. Hofseitig ist der Turm mit einem Erker versehen, mit drei Rundbogenarkaden und Dreiecksgiebel.

Zum Dorf hin besitzt die Anlage eine rundbogige Durchfahrt mit Wappen im Scheitel, daneben eine rechteckige Pforte. Gewände mit Diamantquadern und beschlagwerkähnlichen Ornamenten. Zwischen Bergfried und Wohnbau Mauer mit rundbogiger Tordurchfahrt, mit Kehle profiliert.

Würdigung

Bemerkenswert, wenn auch nicht untypisch, ist die Adaption des spätmittelalterlichen Bergfrieds zu einem Renaissanceturm ohne nennenswerten Wehrcharakter.

Literatur, Quellen

Enders, DTH Kreis Darmstadt-Dieburg, 1988, S. 328 (mit Lageplan)