Buchenau, Obere Burg: Unterschied zwischen den Versionen

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==Bezeichnung, Eigentümer, Kreis==
==Bezeichnung, Eigentümer, Kreis==
Privatbesitz. Landkreis Fulda.  
Privatbesitz. Landkreis Fulda.
==Bauherr, Grunddaten, Zustand==  
 
1550 von Georg von Buchenau errichtet. 1694 Dachwerk erneuert, 1903-04 für Hans Schenk zu Schweinsberg ausgebaut.  
==Bauherr, Grunddaten, Zustand==
1550 von Georg von Buchenau errichtet. 1694 Dachwerk erneuert, 1903-04 für Hans Schenk zu Schweinsberg ausgebaut.
 
==Geschichte==
==Geschichte==
Lehen des Stiftes Fulda, Besitz der Herren von Buchenau. Nach Streitigkeiten erhalten die von Buchenau 1585 die Rechte als Vögte. Die personenreiche Sippe erbaut später die Obere Burg und schließlich das Neue Schloss. Dieses wird dem Fürstabt von Fulda mit 3/8-Anteil am Gesamtbesitz verpfändet, um den Bau zu finanzieren (Weber, S. 44). Fulda erwarb 1670 diesen Anteil und tauscht ihn 1692 mit Schenk zu Schweinsberg. Ein kleinerer Anteil gelangte über Kauf und Erbschaft im 19. Jh. an die Herren von Spiegel. Ein bei den von Buchenau verbliebener Teil ging mit deren Aussterben 1816 an die Freiherren von Seckendorff, die 1840 den Spiegelschen Anteil hinzuerwarben. - 1692 ging dieser Bau aus finanziellen Gründen an Schenk zu Schweinsberg.  
Lehen des Stiftes Fulda, Besitz der Herren von Buchenau. Nach Streitigkeiten erhalten die von Buchenau 1585 die Rechte als Vögte. Die personenreiche Sippe erbaut später die Obere Burg und schließlich das Neue Schloss. Dieses wird dem Fürstabt von Fulda mit 3/8-Anteil am Gesamtbesitz verpfändet, um den Bau zu finanzieren (Weber, S. 44). Fulda erwarb 1670 diesen Anteil und tauscht ihn 1692 mit Schenk zu Schweinsberg. Ein kleinerer Anteil gelangte über Kauf und Erbschaft im 19. Jh. an die Herren von Spiegel. Ein bei den von Buchenau verbliebener Teil ging mit deren Aussterben 1816 an die Freiherren von Seckendorff, die 1840 den Spiegelschen Anteil hinzuerwarben. - 1692 ging dieser Bau aus finanziellen Gründen an Schenk zu Schweinsberg.
 
==Baugeschichtliche Bedeutung==
==Baugeschichtliche Bedeutung==
Mit Abstand zur Alten Burg und zum Oberen Schloss steht weiter westlich die „Obere Burg“, ein Herrenhaus aus einem Massivgeschoss mit kleinen rechteckigen Öffnungen sowie zwei Fachwerkgeschossen, Satteldach. An Giebel- und Traufenseite in beiden Geschossen gebogene „Alsfelder Streben“ (Langstreben) und Viertelkreis-Fußbändern, gekehlte Viertelkreisfüllhölzer. Kellerfundamente lt. Sturm 1550; giebelseitig ein spitzbogiges Portal zum Sockelgeschoss, von dem wegen des Zuschüttens des umgebenden Geländes heute nur der Bogen sichtbar ist. Das Gelände muss hier also ursprünglich um mindestens zwei Meter tiefer gelegen haben. Der Steinsockel könnte somit noch dem 15. Jh. angehören, wofür das Portal und die vorgenannten kleinen Fenster sprechen. Das Fachwerk gehört den Formen der Streben und Füllhölzer nach in die Mitte des 16. Jh., 1694 (diese Jahreszahl lt. Dehio, Hessen, 1982, S. 111 und Sturm, einer jungen Bauinschrift folgend) mögen Veränderungen vorgenommen worden sein, wie der Umbau des Giebels bzw. Dachwerks. Das Allianzwappen an der Nordostseite nach P. Schaaf Georg von Buchenau (1535-63) und Susanne von Mansbach zuzuweisen. Portal von 1903 bez. „Buchenau 1550 Schenk 1694 Anno 1903 ließ Freiherr Hans Schenk dies erneu ins Herrn Treu steht Haus und Bäu“ Rückwärtig (westlich) steinerner Turmbau angefügt, dieser ist vollständig historistisch: 1904 (Inschrift, Bauherr Schenk zu Schweinsberg). - Tor mit 2 runden Torpfosten, in die Löwenmasken eingelassen sind, Löwen mit weit geöffneten Mäulern.  
Mit Abstand zur Alten Burg und zum Oberen Schloss steht weiter westlich die „Obere Burg“, ein Herrenhaus aus einem Massivgeschoss mit kleinen rechteckigen Öffnungen sowie zwei Fachwerkgeschossen, Satteldach. An Giebel- und Traufenseite in beiden Geschossen gebogene „Alsfelder Streben“ (Langstreben) und Viertelkreis-Fußbändern, gekehlte Viertelkreisfüllhölzer. Kellerfundamente lt. Sturm 1550; giebelseitig ein spitzbogiges Portal zum Sockelgeschoss, von dem wegen des Zuschüttens des umgebenden Geländes heute nur der Bogen sichtbar ist. Das Gelände muss hier also ursprünglich um mindestens zwei Meter tiefer gelegen haben. Der Steinsockel könnte somit noch dem 15. Jh. angehören, wofür das Portal und die vorgenannten kleinen Fenster sprechen. Das Fachwerk gehört den Formen der Streben und Füllhölzer nach in die Mitte des 16. Jh., 1694 (diese Jahreszahl lt. Dehio, Hessen, 1982, S. 111 und Sturm, einer jungen Bauinschrift folgend) mögen Veränderungen vorgenommen worden sein, wie der Umbau des Giebels bzw. Dachwerks. Das Allianzwappen an der Nordostseite nach P. Schaaf Georg von Buchenau (1535-63) und Susanne von Mansbach zuzuweisen. Portal von 1903 bez. „Buchenau 1550 Schenk 1694 Anno 1903 ließ Freiherr Hans Schenk dies erneu ins Herrn Treu steht Haus und Bäu“ Rückwärtig (westlich) steinerner Turmbau angefügt, dieser ist vollständig historistisch: 1904 (Inschrift, Bauherr Schenk zu Schweinsberg). - Tor mit 2 runden Torpfosten, in die Löwenmasken eingelassen sind, Löwen mit weit geöffneten Mäulern.
==Literatur, Quellen==
 
==Literatur, Quellen==
Landau, Ritterburgen II, 1833, S. 95-168 (betr. vornehmlich die Geschichte der von Buchenau bis 1500)
Landau, Ritterburgen II, 1833, S. 95-168 (betr. vornehmlich die Geschichte der von Buchenau bis 1500)
 
Sturm, Hünfeld, 1971, S. 51
Sturm, Hünfeld, 1971, S. 51
Dehio, Hessen, 1982, S. 111


Weber, Hünfeld, 1960, S. 41-44 (mit einer Abb. der Alten Burg ohne Bäume!)  
Dehio, Hessen, 1982, S. 111
 
Weber, Hünfeld, 1960, S. 41-44 (mit einer Abb. der Alten Burg ohne Bäume!)


Peter Schaaf (mdl. Hinweis zu den Wappen)
Peter Schaaf (mdl. Hinweis zu den Wappen)

Version vom 28. Juni 2013, 13:17 Uhr

015 SL 01 BCO 1203 31.jpg

Bezeichnung, Eigentümer, Kreis

Privatbesitz. Landkreis Fulda.

Bauherr, Grunddaten, Zustand

1550 von Georg von Buchenau errichtet. 1694 Dachwerk erneuert, 1903-04 für Hans Schenk zu Schweinsberg ausgebaut.

Geschichte

Lehen des Stiftes Fulda, Besitz der Herren von Buchenau. Nach Streitigkeiten erhalten die von Buchenau 1585 die Rechte als Vögte. Die personenreiche Sippe erbaut später die Obere Burg und schließlich das Neue Schloss. Dieses wird dem Fürstabt von Fulda mit 3/8-Anteil am Gesamtbesitz verpfändet, um den Bau zu finanzieren (Weber, S. 44). Fulda erwarb 1670 diesen Anteil und tauscht ihn 1692 mit Schenk zu Schweinsberg. Ein kleinerer Anteil gelangte über Kauf und Erbschaft im 19. Jh. an die Herren von Spiegel. Ein bei den von Buchenau verbliebener Teil ging mit deren Aussterben 1816 an die Freiherren von Seckendorff, die 1840 den Spiegelschen Anteil hinzuerwarben. - 1692 ging dieser Bau aus finanziellen Gründen an Schenk zu Schweinsberg.

Baugeschichtliche Bedeutung

Mit Abstand zur Alten Burg und zum Oberen Schloss steht weiter westlich die „Obere Burg“, ein Herrenhaus aus einem Massivgeschoss mit kleinen rechteckigen Öffnungen sowie zwei Fachwerkgeschossen, Satteldach. An Giebel- und Traufenseite in beiden Geschossen gebogene „Alsfelder Streben“ (Langstreben) und Viertelkreis-Fußbändern, gekehlte Viertelkreisfüllhölzer. Kellerfundamente lt. Sturm 1550; giebelseitig ein spitzbogiges Portal zum Sockelgeschoss, von dem wegen des Zuschüttens des umgebenden Geländes heute nur der Bogen sichtbar ist. Das Gelände muss hier also ursprünglich um mindestens zwei Meter tiefer gelegen haben. Der Steinsockel könnte somit noch dem 15. Jh. angehören, wofür das Portal und die vorgenannten kleinen Fenster sprechen. Das Fachwerk gehört den Formen der Streben und Füllhölzer nach in die Mitte des 16. Jh., 1694 (diese Jahreszahl lt. Dehio, Hessen, 1982, S. 111 und Sturm, einer jungen Bauinschrift folgend) mögen Veränderungen vorgenommen worden sein, wie der Umbau des Giebels bzw. Dachwerks. Das Allianzwappen an der Nordostseite nach P. Schaaf Georg von Buchenau (1535-63) und Susanne von Mansbach zuzuweisen. Portal von 1903 bez. „Buchenau 1550 Schenk 1694 Anno 1903 ließ Freiherr Hans Schenk dies erneu ins Herrn Treu steht Haus und Bäu“ Rückwärtig (westlich) steinerner Turmbau angefügt, dieser ist vollständig historistisch: 1904 (Inschrift, Bauherr Schenk zu Schweinsberg). - Tor mit 2 runden Torpfosten, in die Löwenmasken eingelassen sind, Löwen mit weit geöffneten Mäulern.

Literatur, Quellen

Landau, Ritterburgen II, 1833, S. 95-168 (betr. vornehmlich die Geschichte der von Buchenau bis 1500)

Sturm, Hünfeld, 1971, S. 51

Dehio, Hessen, 1982, S. 111

Weber, Hünfeld, 1960, S. 41-44 (mit einer Abb. der Alten Burg ohne Bäume!)

Peter Schaaf (mdl. Hinweis zu den Wappen)