Klein-Zimmern, ehem. Wasserburg: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Burgen & Schlösser
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Bilder eingefügt)
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 3: Zeile 3:




==Bezeichnung, Eigentümer, Kreis==
==Bezeichnung, Eigentümer, Kreis==
St. Josefshaus Klein-Zimmern (Groß-Zimmerner-Straße 5). Kreis Darmstadt-Dieburg.  
St. Josefshaus Klein-Zimmern (Groß-Zimmerner-Straße 5). Kreis Darmstadt-Dieburg.
==Bauherr, Grunddaten, Zustand==  
 
Um 1600 erbaut, wahrscheinlich von Philipp Friedrich Ulner von Dieburg (verh. mit Anna Catharina Großschlag). Weitgehender Umbau ab 1868.  
==Bauherr, Grunddaten, Zustand==
Um 1600 erbaut, wahrscheinlich von Philipp Friedrich Ulner von Dieburg (verh. mit Anna Catharina Großschlag). Weitgehender Umbau ab 1868.
 
==Geschichte==
==Geschichte==
Der Ort Klein-Zimmern war im Spätmittelalter teils mainzisch, teils kurpfälzisch und gelangte bis zum 17. Jh. vollständig an Kurmainz, 1802 an Hessen. Besitzer des Schlosses waren ab 1629 die Herren von Groschlag, zuvor offenbar gemeinsam mit den Ulner von Dieburg: 1694 erwarb Johann Philipp Freiherr von Frankenstein die Burg, zuletzt war sie im Besitz der Gräfin von Lerchenfeld. Seit 1868 kirchliches Knaben-Erziehungsheim (Bischof Ketteler von Mainz).
Der Ort Klein-Zimmern war im Spätmittelalter teils mainzisch, teils kurpfälzisch und gelangte bis zum 17. Jh. vollständig an Kurmainz, 1802 an Hessen. Besitzer des Schlosses waren ab 1629 die Herren von Groschlag, zuvor offenbar gemeinsam mit den Ulner von Dieburg: 1694 erwarb Johann Philipp Freiherr von Frankenstein die Burg, zuletzt war sie im Besitz der Gräfin von Lerchenfeld. Seit 1868 kirchliches Knaben-Erziehungsheim (Bischof Ketteler von Mainz).
 
==Baugeschichtliche Bedeutung==
==Baugeschichtliche Bedeutung==
Am West-Rand des Dorfes gelegener zweiflügeliger zweigeschossiger Bau mit Satteldach, massiv. Ursprünglich (nach Herchenröder, KDM Dieburg, 1940) wohl vierflügeliger Bau. Südflügel außen sieben Fensterachsen breit, hofseitig vier Fensterachsen. Verlängerung des Südflügels nach 1868 durch einen höheren zweigeschossigen fünfachsigen Bau. Westflügel außen mit acht Fensterachsen, unregelmäßig. Beide Geschosse sind durch Gurtgesimse hofseitig voneinander getrennt. Fenster meist als gekuppelte Doppelfenster, mit Falz und Kehle. Im Erdgeschoss des Südflügels befindet sich rechts von einem jüngeren Portal der Reste eines Bogens, dessen Gewände mit Diamantquadern und Wappen versehen war. Zum Südflügel führt im Erdgeschoss ein rundbogiges kleines Portal, dessen Gewändescheitel mit einem nicht identifizierten Doppelwappen (lk. Huhn, re. rautiert, also weder Ulner von Dieburg noch Groschlag) und der Jahreszahl „1603” versehen ist. Über dem rechteckigen Barockportal zum Westflügel befindet sich oberhalb des Gesimses des 1. Obergeschoss ein kleiner Wappenstein, bez. ”1694” und „I.P.F.V.F.“ (Joh. Philipp Freiherr von Frankenstein).  
Am West-Rand des Dorfes gelegener zweiflügeliger zweigeschossiger Bau mit Satteldach, massiv. Ursprünglich (nach Herchenröder, KDM Dieburg, 1940) wohl vierflügeliger Bau. Südflügel außen sieben Fensterachsen breit, hofseitig vier Fensterachsen. Verlängerung des Südflügels nach 1868 durch einen höheren zweigeschossigen fünfachsigen Bau. Westflügel außen mit acht Fensterachsen, unregelmäßig. Beide Geschosse sind durch Gurtgesimse hofseitig voneinander getrennt. Fenster meist als gekuppelte Doppelfenster, mit Falz und Kehle. Im Erdgeschoss des Südflügels befindet sich rechts von einem jüngeren Portal der Reste eines Bogens, dessen Gewände mit Diamantquadern und Wappen versehen war. Zum Südflügel führt im Erdgeschoss ein rundbogiges kleines Portal, dessen Gewändescheitel mit einem nicht identifizierten Doppelwappen (lk. Huhn, re. rautiert, also weder Ulner von Dieburg noch Groschlag) und der Jahreszahl „1603” versehen ist. Über dem rechteckigen Barockportal zum Westflügel befindet sich oberhalb des Gesimses des 1. Obergeschoss ein kleiner Wappenstein, bez. ”1694” und „I.P.F.V.F.“ (Joh. Philipp Freiherr von Frankenstein).
 
Innen stark verändert, weiträumige Anbauten, u. a. ab 1868 durch Bischof Ketteler zur Einrichtung eines Waisenhauses.
Innen stark verändert, weiträumige Anbauten, u. a. ab 1868 durch Bischof Ketteler zur Einrichtung eines Waisenhauses.
==Literatur, Quellen==
 
Herchenröder, KDM Dieburg, 1940, S. 196 f.
==Literatur, Quellen==
Herchenröder, KDM Dieburg, 1940, S. 196 f.


Enders, DTH Kreis Darmstadt-Dieburg, 1988, S. 297
Enders, DTH Kreis Darmstadt-Dieburg, 1988, S. 297
 
 
Festschrift 50 Jahre Viktoria, http://www.viktoria-klein-zimmern.de/viktoria/new/zimmern.php, Internet-Version (10. 10. 1999, Seitenaufruf: 30. 08. 2005)
Festschrift 50 Jahre Viktoria, http://www.viktoria-klein-zimmern.de/viktoria/new/zimmern.php, Internet-Version (10. 10. 1999, Seitenaufruf: 30. 08. 2005)

Version vom 28. Juni 2013, 15:21 Uhr

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: /bin/bash: /usr/bin/convert: No such file or directory Error code: 127
073 SL 02 KLZ 1215 19.jpg


Bezeichnung, Eigentümer, Kreis

St. Josefshaus Klein-Zimmern (Groß-Zimmerner-Straße 5). Kreis Darmstadt-Dieburg.

Bauherr, Grunddaten, Zustand

Um 1600 erbaut, wahrscheinlich von Philipp Friedrich Ulner von Dieburg (verh. mit Anna Catharina Großschlag). Weitgehender Umbau ab 1868.

Geschichte

Der Ort Klein-Zimmern war im Spätmittelalter teils mainzisch, teils kurpfälzisch und gelangte bis zum 17. Jh. vollständig an Kurmainz, 1802 an Hessen. Besitzer des Schlosses waren ab 1629 die Herren von Groschlag, zuvor offenbar gemeinsam mit den Ulner von Dieburg: 1694 erwarb Johann Philipp Freiherr von Frankenstein die Burg, zuletzt war sie im Besitz der Gräfin von Lerchenfeld. Seit 1868 kirchliches Knaben-Erziehungsheim (Bischof Ketteler von Mainz).

Baugeschichtliche Bedeutung

Am West-Rand des Dorfes gelegener zweiflügeliger zweigeschossiger Bau mit Satteldach, massiv. Ursprünglich (nach Herchenröder, KDM Dieburg, 1940) wohl vierflügeliger Bau. Südflügel außen sieben Fensterachsen breit, hofseitig vier Fensterachsen. Verlängerung des Südflügels nach 1868 durch einen höheren zweigeschossigen fünfachsigen Bau. Westflügel außen mit acht Fensterachsen, unregelmäßig. Beide Geschosse sind durch Gurtgesimse hofseitig voneinander getrennt. Fenster meist als gekuppelte Doppelfenster, mit Falz und Kehle. Im Erdgeschoss des Südflügels befindet sich rechts von einem jüngeren Portal der Reste eines Bogens, dessen Gewände mit Diamantquadern und Wappen versehen war. Zum Südflügel führt im Erdgeschoss ein rundbogiges kleines Portal, dessen Gewändescheitel mit einem nicht identifizierten Doppelwappen (lk. Huhn, re. rautiert, also weder Ulner von Dieburg noch Groschlag) und der Jahreszahl „1603” versehen ist. Über dem rechteckigen Barockportal zum Westflügel befindet sich oberhalb des Gesimses des 1. Obergeschoss ein kleiner Wappenstein, bez. ”1694” und „I.P.F.V.F.“ (Joh. Philipp Freiherr von Frankenstein).

Innen stark verändert, weiträumige Anbauten, u. a. ab 1868 durch Bischof Ketteler zur Einrichtung eines Waisenhauses.

Literatur, Quellen

Herchenröder, KDM Dieburg, 1940, S. 196 f.

Enders, DTH Kreis Darmstadt-Dieburg, 1988, S. 297

Festschrift 50 Jahre Viktoria, http://www.viktoria-klein-zimmern.de/viktoria/new/zimmern.php, Internet-Version (10. 10. 1999, Seitenaufruf: 30. 08. 2005)