Löhnberg, Schlossruine

Aus Burgen & Schlösser
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Bezeichnung, Eigentümer, Kreis

Gemeinde Löhnberg. Kreis Limburg-Weilburg.

Bauherr, Grunddaten, Zustand

Grafen von Nassau-Beilstein. 1900 ausgebrannt, seitdem Ruine. Um 2000 Sicherung durch modernes Schutzdach.

Geschichte

1324 erstmals erwähnt, von den Grafen von Nassau-Dillenburg gegründet.

Baugeschichtliche Bedeutung

Stumpfwinklige Zweiflügelanlage aus dreigeschossigen Gebäuden, hangseitige hohe Substruktionen. Bruchstein, Portal- und Fensterrahmen in Werkstein. Der östliche Flügel hat auf der Außenseite nach Norden und Osten jeweils einen Rundturm. Der Westflügel wurde offenbar nachträglich an den Hang gesetzt und verstellt den Ostturm teilweise, der ursprünglich wohl ein die Flanken sichernder Eckturm gewesen ist. Der Westflügel springt an seinem Ende auf der Südostseite risalitartig vor. Im Winkel zwischen beiden Flügeln liegt ein rechteckiger Treppenturm mit runder Spindel. Die gegenüberliegende (äußere) östliche Ecke wird von einem durch alle Geschosse reichenden Standerker eingenommen, der den benachbarten Rundturm verstellt. Die Geschosse werden durch Gesimse geteilt. Die Fenstergewände sind teilweise verloren. Die erhaltenen zeigen nur einen Falz. Im Untergeschoss führt ein rundbogiges unprofiliertes Portal in den Treppenturm. Im Hocherdgeschoss führt in ihn ein segmentbogiges Portal mit rechteckigem Rahmen und gestäbtem Gewänden aus Wulst und Kehle (vgl. Beilstein). Am südwestlichen Flügel hofseitig rundbogiges Tor und Portal mit Wulst und Kehle profiliert. Friedhoff (2002, S. 132) verbindet den eindeutig nachträglichen Westflügel mit einer Baunachricht von 1613. Die Spätdatierung der beiden Rundtürme durch Gensicke (S. 67) in die Zeit Johanns III. von Nassau-Beilstein (um 1550) weist er zu Recht zurück, Türme und Ostflügel dürften aus dem 15. Jh. stammen. Eine Zeichnung des 19. Jh. (Luthmer, BKDM, Abb. 38) zeigt das Schloss vor dem Brand mit einem Mansarddach.

Literatur, Quellen

Inventare s. Friedhoff

Luthmer, BKDM Lahngebiet, 1907, S. 50-54

Gensicke, Löhnberg, 1993

Friedhoff, Ausstattung, 2002, hier S. 127-135