Meerholz, Schloss: Unterschied zwischen den Versionen

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==Geschichte==
==Geschichte==
Vor 1173 wurde ein Prämonstratenser-Chorfrauenstift gegründet, das nach der Säkularisierung (1555/64) umgebaut wurde. 1904-05 Um- und westlicher Erweiterungsbau zum Krankenhaus bzw. Altenheim.
Vor 1173 wurde ein Prämonstratenser-Chorfrauenstift gegründet, das nach der Säkularisierung (1555/64) umgebaut wurde. 1904-05 Um- und westlicher Erweiterungsbau zum Krankenhaus beziehungsweise Altenheim.


==Baugeschichtliche Bedeutung==
==Baugeschichtliche Bedeutung==
Das Schloss ist im Kern eine vierflügelige Anlage um einen geschlossenen Innenhof, 1904/05 um einen westlichen Hof geräumig vergrößert. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Westflügel des älteren Hofes verändert, der Südflügel besitzt nach Westen einen historistischen Volutengiebel. Die Kerngebäude sind heute zwei- bzw. dreigeschossig, massiv. Gekuppelte Zwillingsfenster, im 1. Obergeschoss des Südflügels mit Falz und Kehle profiliert, sonst unprofiliert und offenbar erneuert. Zur Bausubstanz des Umbaues des 16. Jh. gehören besonders die zwei Treppentürme in den östlichen Winkeln des Hofes. Beide sind achteckig, haben ein Portal und segmentbogige Fenster in rechteckigen vertieften Gewänden. Das oberste Geschoss aus verputztem Fachwerk sowie die welschen Hauben dürften einer barocken Erneuerung zuzurechnen sein. Das Portalgewände des nördlichen Treppenturmes ist stumpf spitzbogig, ein Kämpfer teilt die Archivolte vorn seitlichen Gewände ab. Das Portal des südlichen Treppenturms ist spitzbogig in rechteckigem Rahmen. In den Zwickeln sitzen zwei Büsten (Bauherr und Baufrau?).
Das Schloss ist im Kern eine vierflügelige Anlage um einen geschlossenen Innenhof, 1904/05 um einen westlichen Hof geräumig vergrößert. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Westflügel des älteren Hofes verändert, der Südflügel besitzt nach Westen einen historistischen Volutengiebel. Die Kerngebäude sind heute zwei- beziehungsweise dreigeschossig, massiv. Gekuppelte Zwillingsfenster, im 1. Obergeschoss des Südflügels mit Falz und Kehle profiliert, sonst unprofiliert und offenbar erneuert. Zur Bausubstanz des Umbaues des 16. Jh. gehören besonders die zwei Treppentürme in den östlichen Winkeln des Hofes. Beide sind achteckig, haben ein Portal und segmentbogige Fenster in rechteckigen vertieften Gewänden. Das oberste Geschoss aus verputztem Fachwerk sowie die welschen Hauben dürften einer barocken Erneuerung zuzurechnen sein. Das Portalgewände des nördlichen Treppenturmes ist stumpf spitzbogig, ein Kämpfer teilt die Archivolte vom seitlichen Gewände ab. Das Portal des südlichen Treppenturms ist spitzbogig in rechteckigem Rahmen. In den Zwickeln sitzen zwei Büsten (Bauherr und Baufrau?).


Der südöstliche Teil des Kernschlosses wird durch die Kirche eingenommen, an die um 1560 südlich ein rechteckiger Turm angefügt wurde, östlich mit einem Treppenturm in den Untergeschossen. Der (schmale) Treppenturm ist rund und ragt zur Hälfte aus dem Bau heraus. Seine Fenstergewände sind entsprechend der Treppensteigung schräg. Der obere Abschluss des Turmes wird durch eine Maßwerkgalerie mit Fischblasen-Maßwerk zwischen Pilastern gebildet, darüber sitzt ein schmalerer rechteckiger Aufsatz mit achteckigem Obergeschoss. An der südöstlichen Ecke findet sich unter der Galerie das Ysenburger Wappen.
Der südöstliche Teil des Kernschlosses wird durch die Kirche eingenommen, an die um 1560 südlich ein rechteckiger Turm angefügt wurde, östlich mit einem Treppenturm in den Untergeschossen. Der (schmale) Treppenturm ist rund und ragt zur Hälfte aus dem Bau heraus. Seine Fenstergewände sind entsprechend der Treppensteigung schräg. Der obere Abschluss des Turmes wird durch eine Maßwerkgalerie mit Fischblasen-Maßwerk zwischen Pilastern gebildet, darüber sitzt ein schmalerer rechteckiger Aufsatz mit achteckigem Obergeschoss. An der südöstlichen Ecke findet sich unter der Galerie das Ysenburger Wappen.

Version vom 11. Juli 2013, 12:18 Uhr

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Bezeichnung, Eigentümer, Kreis

Pflegeheim Schloss Meerholz. Main-Kinzig-Kreis.

Bauherr, Grunddaten, Zustand

Graf von Ysenburg-Büdingen, 1555/64. Veränderungen im 19. Jh. und 1904-05.

Geschichte

Vor 1173 wurde ein Prämonstratenser-Chorfrauenstift gegründet, das nach der Säkularisierung (1555/64) umgebaut wurde. 1904-05 Um- und westlicher Erweiterungsbau zum Krankenhaus beziehungsweise Altenheim.

Baugeschichtliche Bedeutung

Das Schloss ist im Kern eine vierflügelige Anlage um einen geschlossenen Innenhof, 1904/05 um einen westlichen Hof geräumig vergrößert. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Westflügel des älteren Hofes verändert, der Südflügel besitzt nach Westen einen historistischen Volutengiebel. Die Kerngebäude sind heute zwei- beziehungsweise dreigeschossig, massiv. Gekuppelte Zwillingsfenster, im 1. Obergeschoss des Südflügels mit Falz und Kehle profiliert, sonst unprofiliert und offenbar erneuert. Zur Bausubstanz des Umbaues des 16. Jh. gehören besonders die zwei Treppentürme in den östlichen Winkeln des Hofes. Beide sind achteckig, haben ein Portal und segmentbogige Fenster in rechteckigen vertieften Gewänden. Das oberste Geschoss aus verputztem Fachwerk sowie die welschen Hauben dürften einer barocken Erneuerung zuzurechnen sein. Das Portalgewände des nördlichen Treppenturmes ist stumpf spitzbogig, ein Kämpfer teilt die Archivolte vom seitlichen Gewände ab. Das Portal des südlichen Treppenturms ist spitzbogig in rechteckigem Rahmen. In den Zwickeln sitzen zwei Büsten (Bauherr und Baufrau?).

Der südöstliche Teil des Kernschlosses wird durch die Kirche eingenommen, an die um 1560 südlich ein rechteckiger Turm angefügt wurde, östlich mit einem Treppenturm in den Untergeschossen. Der (schmale) Treppenturm ist rund und ragt zur Hälfte aus dem Bau heraus. Seine Fenstergewände sind entsprechend der Treppensteigung schräg. Der obere Abschluss des Turmes wird durch eine Maßwerkgalerie mit Fischblasen-Maßwerk zwischen Pilastern gebildet, darüber sitzt ein schmalerer rechteckiger Aufsatz mit achteckigem Obergeschoss. An der südöstlichen Ecke findet sich unter der Galerie das Ysenburger Wappen.

Würdigung

Meerholz gehört zwar in die Gruppe der säkularisierten und zum Schloss umgewandelten Klöster, ist jedoch verglichen mit Altmorschen (Heydau) weitaus schlechter erhalten. Immerhin wird deutlich, dass diese Form der Umnutzung kein Einzelfall war.

Literatur, Quellen

Kupferstich von 1694 (vgl. Bickell, BKDM Gelnhausen,1901, S. 164)

Simon, Yaenburg, Bd. II, Frankfurt 1865

Bickell, BKDM Gelnhausen, 1901, S. 160

Zichner, Schloss Meerholz, 1942

Sante, Handbuch, 1976, S. 325

Dehio, Hessen, 1982, S. 614