Grebendorf, Meinhard-Schloss

Aus Burgen & Schlösser
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Infobox
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Entstehungszeit: 1610
Baumaßnahme: 1988 Umbau, Freilegung des Fachwerks
Bauherr: Bernhard Keudel zu Schwebda
Eigentümer: Gemeinde Meinhard
Ort: Meinhard, Grebendorf
Kreis: Werra-Meißner-Kreis
Markierung
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Bezeichnung, Eigentümer, Kreis

Gutshof, ehemaliges Schloss von Keudel. Werra-Meißner-Kreis.

Bauherr, Grunddaten, Zustand

Bauherr Bernhard Keudel zu Schwebda, 1610. 1988 Umbau, Freilegung des Fachwerks.

Geschichte

Mit der Aufhebung des Klosters Heydau wird Grebendorf landgräflich. Nach diversen Nutzungen vergibt Landgraf Moritz der Gelehrte Grebendorf 1596 an Bernhard von Keudel und dessen Söhne.

Baugeschichtliche Bedeutung

Dreigeschossiges Eckhaus mit massivem Erdgeschoss, Obergeschoss und Giebel aus Fachwerk. Zwei Giebelgeschosse, Krüppelwalmdach, zur Hauptstraße Zwerchgiebel mit Satteldach. Heute insgesamt verputzt, fünf zu vier Fensterachsen. Der beschädigte Putz des Südgiebels lässt ein gleichmäßiges Fachwerk erkennen, dessen Ständer in allen Geschossen übereinander stehen. Eingang an der Südgiebelseite. Rundbogiges Portal mit rechteckigem Rahmen und Giebel. Portalrahmung mit Diamantquadern und querovalen Spiegeln, Gewände unten mit Konsolen. Seitliches Gewände und Bogen durch Kämpfer getrennt. Im Scheitel Löwenmaske, darüber die Jahreszahl 1610. Unter dem abschließenden Gesims die Inschrift: „BERNHART KEVDEL ZU SCHWEBDA - BEATA KEVDELN G V BERLEPSCH“. Über dem Gesims rechteckiges Feld mit Doppelwappen, von geschwungenen Giebellinien und Aufsatz gerahmt. Doppelwappen entsprechend der Inschrift.

Über dem Erdgeschoss durchlaufendes Gesims (Karnies), ähnliche Gesimse aus Holz auch zwischen den Obergeschossen und unter dem Dachgeschoss. Fenster im Erdgeschoss mit Falz und Karnies profiliert. Der Grundriss ist im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss zwei-, im 2. Obergeschoss dreiteilig. Längswände teilen zudem die beiden unteren Geschosse sowie die vordere und hintere Raumzone im 2. Obergeschoss. Im Erdgeschoss betritt man von Süden eine Halle (Ern), seitlich derer sich eine Stube mit einer kleinen Kammer befindet. Rückwärtig folgen eine Küche mit einem als Anbau angefügten Herdraum sowie neben der Küche eine durch eine Zwischendecke unterteilte Kammer. Die Halle enthält die Wendeltreppe zu den Obergeschossen. Dort war vermutlich der jeweilige straßenseitige nördliche Raum als Stube mit einem Ofen versehen – Befunde fehlen dazu leider. Der hintere, nordwestliche Raum mit einem Abort in jedem Geschoss (über der Küche) diente als Schlafkammer.

Würdigung

Der Grundriss des kleinen landadeligen Schlösschens folgt nicht dem klassischen Appartement-Modell und erinnert stattdessen mit seiner Eingangshalle und der seitlich davon liegenden Stube an niederdeutsche Hausbauten. Ein solches Vorbild wird jedoch ebenfalls nicht konsequent umgesetzt, da dann anstelle der Küche ein Saal folgen müsste; die unterkellerte Küche (Außenzugang von Westen) lässt aber an die Möglichkeit denken, dass statt der Küche hier ursprünglich ein Saal geplant war. Insgesamt scheint das Raumkonzept uneinheitlich geplant und durch Änderungen bestimmt zu sein.

Literatur, Quellen

Simon, Grebendorf, 1991

Klein, Grebendorf, 1991