Neuweilnau-Weilrod, Schloss: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Burgen & Schlösser
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Seite angelegt)
 
(Koordinaten eingefügt)
 
(5 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
==Bezeichnung, Eigentümer, Kreis==
 
Forstamt bzw. Wohnhaus. Untertaunuskreis.  
{{Infobox Burg
==Bauherr, Grunddaten, Zustand==  
| Abbildung = 107_SL_03_NEW_1172_36.jpg
1506-13 durch Ludwig I. von Nassau-Weilburg neu angelegt (neben einer gotischen Burg) und 1564-66 durch Philipp IV. erweitert.  
| Entstehungszeit = 13. Jh. Burg
| Baumaßnahme = 1506-13 Schlossneubau, <br> 1564-66 Erweiterung
| Bauherr = Ludwig I. von Nassau-Weilburg, <br> Philipp IV. von Nassau-Weilburg
| Eigentümer = Forstamt Weilrod
| Ort = Weilrod, Neuweilnau
| Kreis = Untertaunuskreis
| X = 84 <!-- WGS84: 8.408061° E -->
| Y = 232 <!-- WGS84: 50.318778° N -->
}}
 
 
<!-- [[Bild:107_SL_03_NEW_1172_36.jpg|thumb]] -->
[[Bild:107_SL_01_NEW_1172_05.jpg|thumb]]
[[Bild:107_SL_02_NEW_1172_08.jpg|thumb]]
[[Bild:107_SL_04_NEW_PLAN_063N.jpg|thumb]]
 
 
==Bezeichnung, Eigentümer, Kreis==
Forstamt beziehungsweise Wohnhaus. Untertaunuskreis.
 
==Bauherr, Grunddaten, Zustand==
1506-13 durch Ludwig I. von Nassau-Weilburg neu angelegt (neben einer gotischen Burg) und 1564-66 durch Philipp IV. erweitert.
 
==Geschichte==
==Geschichte==
Eine Burg der Grafen von Diez bestand im 13. Jh. und wurde 1326 von den Grafen von Nassau erworben. Infolge der nassauischen Teilungen gehörte Neuweilnau zu Weilburg.
Eine Burg der Grafen von Diez bestand im 13. Jh. und wurde 1326 von den Grafen von Nassau erworben. Infolge der nassauischen Teilungen gehörte Neuweilnau zu Weilburg.
 
==Baugeschichtliche Bedeutung==
==Baugeschichtliche Bedeutung==
Die Baugruppe befindet sich westlich der mittelalterlichen Burg, von der schon 1905 (Luthmer, BKDM Östlicher Taunus, 1905) kaum mehr Reste erkennbar waren. Nach Luthmer war die Vorderseite des Torhauses aber durch einen den gesamten Schlossbereich abschneidenden Wassergraben gesichert (Luthmer, BKDM, Plan S. 153).  
Die Baugruppe befindet sich westlich der mittelalterlichen Burg, von der schon 1905 (Luthmer, BKDM Östlicher Taunus, 1905) kaum mehr Reste erkennbar waren. Nach Luthmer war die Vorderseite des Torhauses aber durch einen den gesamten Schlossbereich abschneidenden Wassergraben gesichert (Luthmer, BKDM, Plan S. 153).
 
Torbau. Zweigeschossiger Bau mit drei Zwerchgiebeln zur Außenseite und zwei großen Dachhäuschen zur Hofseite. Hofseitig winkelförmig anschließender Bauteil. Erdgeschoss massiv, sonst Fachwerk. Außenseite verschiefert. Mittleres Durchfahrtstor rundbogig, mit Fase. Doppel- und Einzelfenster mit Falz. Hofseitig Fachwerkgeschoss auf Kopfbändern vorkragend, seitlich des Tores zwei Rundbogenportale, das rechte mit Jahreszahl „1565“ sowie gesondertem Oberlicht. Steinmetzzeichen auf beiden Gewänden sind gleich. Türblatt jeweils mit oberer rundbogiger Füllung und eingestelltem mittleren Pilaster sowie unterer Füllung mit zwei Rundbogen. Im winkelförmig anschließenden Bau befindet sich im Erdgeschoss ein gestäbtes Kielbogenportal. Über dem Portal führt eine Freitreppe an dem Flügel entlang in das Obergeschoss des Hauptbaues. Das Fachwerk dieses Torflügels besteht aus leicht gebogenen Streben mit Kopfknaggen und gebogenen Andreaskreuzen in der Brüstungszone. Die zwei Zwerchhäuser springen gegenüber der vortragenden Fachwerkfront wieder zurück. Die Kopfbänder der Vorkragung überschneiden das Oberlicht und die Portaldatierung, ist also vermutlich eine jüngere Veränderung.  
Torbau. Zweigeschossiger Bau mit drei Zwerchgiebeln zur Außenseite und zwei großen Dachhäuschen zur Hofseite. Hofseitig winkelförmig anschließender Bauteil. Erdgeschoss massiv, sonst Fachwerk. Außenseite verschiefert. Mittleres Durchfahrtstor rundbogig, mit Fase. Doppel- und Einzelfenster mit Falz. Hofseitig Fachwerkgeschoss auf Kopfbändern vorkragend, seitlich des Tores zwei Rundbogenportale, das rechte mit der Jahreszahl 1565 sowie gesondertem Oberlicht. Steinmetzzeichen auf beiden Gewänden sind gleich. Türblatt jeweils mit oberer rundbogiger Füllung und eingestelltem mittleren Pilaster sowie unterer Füllung mit zwei Rundbogen. Im winkelförmig anschließenden Bau befindet sich im Erdgeschoss ein gestäbtes Kielbogenportal. Über dem Portal führt eine Freitreppe an dem Flügel entlang in das Obergeschoss des Hauptbaues. Das Fachwerk dieses Torflügels besteht aus leicht gebogenen Streben mit Kopfknaggen und gebogenen Andreaskreuzen in der Brüstungszone. Die zwei Zwerchhäuser springen gegenüber der vorkragenden Fachwerkfront wieder zurück. Die Kopfbänder der Vorkragung überschneiden das Oberlicht und die Portaldatierung, dies ist also vermutlich eine jüngere Veränderung.
 
Hauptgebäude. Gestreckter rechteckiger Bau mit leicht vorspringendem Treppenturm und zwei diagonalgestellten Eckrisaliten an der West-Seite (Hofseite = Südseite). Polygonaler Treppenturm, mit drei Seiten eines Achtecks vorspringend. Der nur den Treppenturm umgebende Sockel springt seitlich des mittleren Portals nach unten und sein Profil endet in einem Sockel, das den Sockeln des Portalgewändes entspricht. Portalgewände rundbogig, mit Wulst und Kehle profiliert. In Scheitel bez. „1565“. Steinmetzzeichen von Sturz und rechtem Gewände entsprechen sich, das linke Gewände von einem weiteren Steinmetz (vgl. Skizze). Rechts folgen im Erdgeschoss ein, im Obergeschoss zwei Kreuzstockfenster mit Kehlenprofil. Im Erdgeschoss folgen zwei rundbogige Portale, das linke zeigt eine für das 19. Jh. typische Steinbearbeitung (glatter und gleichmäßiger) und hat keine Steinmetzzeichen, das rechte hat Steinmetzzeichen, die dem Treppenturm-Portalscheitel entsprechen. Ganz rechts Segmentbogentor, bez. 1883, ihm folgend ein schmaler Anbau mit Pultdach. Links vom Treppenturm rundbogiges Kellerportal mit beiden Varianten von Steinmetzzeichen. - Vor dem 1. Obergeschoss links des Treppenturms ein massiver Balkon des 19. Jh. dort zwei erneuerte Fenster.  
Hauptgebäude. Gestreckter rechteckiger Bau mit leicht vorspringendem Treppenturm und zwei diagonalgestellten Eckrisaliten an der Westseite (Hofseite = Südseite). Polygonaler Treppenturm, mit drei Seiten eines Achtecks vorspringend. Der nur den Treppenturm umgebende Sockel springt seitlich des mittleren Portals nach unten und sein Profil endet in einem Sockel, das den Sockeln des Portalgewändes entspricht. Portalgewände rundbogig, mit Wulst und Kehle profiliert. Im Scheitel bezeichnet 1565. Steinmetzzeichen von Sturz und rechtem Gewände entsprechen sich, das linke Gewände von einem weiteren Steinmetz (vgl. Skizze). Rechts folgen im Erdgeschoss ein, im Obergeschoss zwei Kreuzstockfenster mit Kehlenprofil. Im Erdgeschoss folgen zwei rundbogige Portale, das linke zeigt eine für das 19. Jh. typische Steinbearbeitung (glatter und gleichmäßiger) und hat keine Steinmetzzeichen, das rechte hat Steinmetzzeichen, die dem Treppenturm-Portalscheitel entsprechen. Ganz rechts Segmentbogentor, bezeichnet 1883, ihm folgend ein schmaler Anbau mit Pultdach. Links vom Treppenturm rundbogiges Kellerportal mit beiden Varianten von Steinmetzzeichen. Vor dem 1. Obergeschoss links des Treppenturms ein massiver Balkon des 19. Jh., dort zwei erneuerte Fenster.
 
Die Steinmetzzeichen zeigen, dass mit den Werksteinen drei Handwerker beschäftigt waren. Einer arbeitet unabhängig am Torbau. Ein zweiter stellt am Hauptbau Teile der Gewände und die Scheitelsteine her, von denen einer datiert ist, der dritte arbeitet den Rest. Hier scheint eine Rangstufung deutlich zu werden. Die Jahreszahlen 1564 und 1565 werden von Reck (Baugeschichte, S. 26) aufgrund eines nachträglichen Eintrags von 1899 in ein Baubestandsbuch von 1884 als erst 1883 entstanden beurteilt. Eine der Jahreszahlen wird jedoch durch eine Holzkonsole des Barockumbaues überdeckt, der Duktus der mit einem Steinmetzzeichen unterbrochenen Schrift bestätigt die Zweifel an der originalen Entstehungszeit hingegen nicht, insbesondere wenn man Steinbearbeitung und Schrift mit der tatsächlich 1883 angebrachten Jahreszahl vergleicht.
Die Steinmetzzeichen zeigen, dass mit den Werksteinen drei Handwerker beschäftigt waren. Einer arbeitete unabhängig am Torbau. Ein zweiter stellte am Hauptbau Teile der Gewände und die Scheitelsteine her, von denen einer datiert ist, der dritte arbeitete den Rest. Hier scheint eine Rangstufung deutlich zu werden. Die Jahreszahlen 1564 und 1565 werden von Reck (Baugeschichte, S. 26) aufgrund eines nachträglichen Eintrags von 1899 in ein Baubestandsbuch von 1884 als erst 1883 entstanden beurteilt. Eine der Jahreszahlen wird jedoch durch eine Holzkonsole des Barockumbaues überdeckt, der Duktus der mit einem Steinmetzzeichen unterbrochenen Schrift bestätigt die Zweifel an der originalen Entstehungszeit hingegen nicht, insbesondere wenn man Steinbearbeitung und Schrift mit der tatsächlich 1883 angebrachten Jahreszahl vergleicht.
 
 
Das Schloss wurde nach Luthmer (BKDM, S. 159) 1506-13 durch Ludwig I. von Nassau-Weilburg neben einer älteren Burg neu angelegt und 1564-66 durch Philipp IV. erweitert. Dazu gehört auch der Neubau des Torhauses. Das Hauptgebäude wurde im 19. Jh. erheblich verändert.  
Das Schloss wurde nach Luthmer (BKDM, S. 159) 1506-13 durch Ludwig I. von Nassau-Weilburg neben einer älteren Burg neu angelegt und 1564-66 durch Philipp IV. erweitert. Dazu gehört auch der Neubau des Torhauses. Das Hauptgebäude wurde im 19. Jh. erheblich verändert.
 
==Würdigung==
==Würdigung==
Die einfache Nebenresidenz der nassauischen Grafen kommt mit spärlichen Renaissanceformen aus, die sich auf den Bautyp (Torhaus mit Zwerchgiebeln; Haupthaus mit Wendeltreppenturm) und einfachste Formen (Portale, Fenster) beschränken.  
Die einfache Nebenresidenz der nassauischen Grafen kommt mit spärlichen Renaissanceformen aus, die sich auf den Bautyp (Torhaus mit Zwerchgiebeln, Haupthaus mit Wendeltreppenturm) und einfachste Formen (Portale, Fenster) beschränken.
==Literatur, Quellen== 
Baualtersplan des Hauptgebäudes: Reck, Baugeschichte, 2004, S. 27


Luthmer, BKDM Östlicher Taunus, 1905, S. 153 u. 159  
==Literatur, Quellen==
Baualtersplan des Hauptgebäudes: Reck, Baugeschichte, 2004, S. 27
 
Luthmer, BKDM Östlicher Taunus, 1905, S. 153 u. 159


Sante, Handbuch, 1976, S. 344 f.
Sante, Handbuch, 1976, S. 344 f.
 
Reck, Baugeschichte, 2004
Reck, Baugeschichte, 2004

Aktuelle Version vom 5. September 2013, 14:09 Uhr

Infobox
107 SL 03 NEW 1172 36.jpg
Entstehungszeit: 13. Jh. Burg
Baumaßnahme: 1506-13 Schlossneubau,
1564-66 Erweiterung
Bauherr: Ludwig I. von Nassau-Weilburg,
Philipp IV. von Nassau-Weilburg
Eigentümer: Forstamt Weilrod
Ort: Weilrod, Neuweilnau
Kreis: Untertaunuskreis
Markierung
Hessenmap.png


Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: /bin/bash: /usr/bin/convert: No such file or directory Error code: 127
Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: /bin/bash: /usr/bin/convert: No such file or directory Error code: 127
Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: /bin/bash: /usr/bin/convert: No such file or directory Error code: 127


Bezeichnung, Eigentümer, Kreis

Forstamt beziehungsweise Wohnhaus. Untertaunuskreis.

Bauherr, Grunddaten, Zustand

1506-13 durch Ludwig I. von Nassau-Weilburg neu angelegt (neben einer gotischen Burg) und 1564-66 durch Philipp IV. erweitert.

Geschichte

Eine Burg der Grafen von Diez bestand im 13. Jh. und wurde 1326 von den Grafen von Nassau erworben. Infolge der nassauischen Teilungen gehörte Neuweilnau zu Weilburg.

Baugeschichtliche Bedeutung

Die Baugruppe befindet sich westlich der mittelalterlichen Burg, von der schon 1905 (Luthmer, BKDM Östlicher Taunus, 1905) kaum mehr Reste erkennbar waren. Nach Luthmer war die Vorderseite des Torhauses aber durch einen den gesamten Schlossbereich abschneidenden Wassergraben gesichert (Luthmer, BKDM, Plan S. 153).

Torbau. Zweigeschossiger Bau mit drei Zwerchgiebeln zur Außenseite und zwei großen Dachhäuschen zur Hofseite. Hofseitig winkelförmig anschließender Bauteil. Erdgeschoss massiv, sonst Fachwerk. Außenseite verschiefert. Mittleres Durchfahrtstor rundbogig, mit Fase. Doppel- und Einzelfenster mit Falz. Hofseitig Fachwerkgeschoss auf Kopfbändern vorkragend, seitlich des Tores zwei Rundbogenportale, das rechte mit der Jahreszahl 1565 sowie gesondertem Oberlicht. Steinmetzzeichen auf beiden Gewänden sind gleich. Türblatt jeweils mit oberer rundbogiger Füllung und eingestelltem mittleren Pilaster sowie unterer Füllung mit zwei Rundbogen. Im winkelförmig anschließenden Bau befindet sich im Erdgeschoss ein gestäbtes Kielbogenportal. Über dem Portal führt eine Freitreppe an dem Flügel entlang in das Obergeschoss des Hauptbaues. Das Fachwerk dieses Torflügels besteht aus leicht gebogenen Streben mit Kopfknaggen und gebogenen Andreaskreuzen in der Brüstungszone. Die zwei Zwerchhäuser springen gegenüber der vorkragenden Fachwerkfront wieder zurück. Die Kopfbänder der Vorkragung überschneiden das Oberlicht und die Portaldatierung, dies ist also vermutlich eine jüngere Veränderung.

Hauptgebäude. Gestreckter rechteckiger Bau mit leicht vorspringendem Treppenturm und zwei diagonalgestellten Eckrisaliten an der Westseite (Hofseite = Südseite). Polygonaler Treppenturm, mit drei Seiten eines Achtecks vorspringend. Der nur den Treppenturm umgebende Sockel springt seitlich des mittleren Portals nach unten und sein Profil endet in einem Sockel, das den Sockeln des Portalgewändes entspricht. Portalgewände rundbogig, mit Wulst und Kehle profiliert. Im Scheitel bezeichnet 1565. Steinmetzzeichen von Sturz und rechtem Gewände entsprechen sich, das linke Gewände von einem weiteren Steinmetz (vgl. Skizze). Rechts folgen im Erdgeschoss ein, im Obergeschoss zwei Kreuzstockfenster mit Kehlenprofil. Im Erdgeschoss folgen zwei rundbogige Portale, das linke zeigt eine für das 19. Jh. typische Steinbearbeitung (glatter und gleichmäßiger) und hat keine Steinmetzzeichen, das rechte hat Steinmetzzeichen, die dem Treppenturm-Portalscheitel entsprechen. Ganz rechts Segmentbogentor, bezeichnet 1883, ihm folgend ein schmaler Anbau mit Pultdach. Links vom Treppenturm rundbogiges Kellerportal mit beiden Varianten von Steinmetzzeichen. Vor dem 1. Obergeschoss links des Treppenturms ein massiver Balkon des 19. Jh., dort zwei erneuerte Fenster.

Die Steinmetzzeichen zeigen, dass mit den Werksteinen drei Handwerker beschäftigt waren. Einer arbeitete unabhängig am Torbau. Ein zweiter stellte am Hauptbau Teile der Gewände und die Scheitelsteine her, von denen einer datiert ist, der dritte arbeitete den Rest. Hier scheint eine Rangstufung deutlich zu werden. Die Jahreszahlen 1564 und 1565 werden von Reck (Baugeschichte, S. 26) aufgrund eines nachträglichen Eintrags von 1899 in ein Baubestandsbuch von 1884 als erst 1883 entstanden beurteilt. Eine der Jahreszahlen wird jedoch durch eine Holzkonsole des Barockumbaues überdeckt, der Duktus der mit einem Steinmetzzeichen unterbrochenen Schrift bestätigt die Zweifel an der originalen Entstehungszeit hingegen nicht, insbesondere wenn man Steinbearbeitung und Schrift mit der tatsächlich 1883 angebrachten Jahreszahl vergleicht.

Das Schloss wurde nach Luthmer (BKDM, S. 159) 1506-13 durch Ludwig I. von Nassau-Weilburg neben einer älteren Burg neu angelegt und 1564-66 durch Philipp IV. erweitert. Dazu gehört auch der Neubau des Torhauses. Das Hauptgebäude wurde im 19. Jh. erheblich verändert.

Würdigung

Die einfache Nebenresidenz der nassauischen Grafen kommt mit spärlichen Renaissanceformen aus, die sich auf den Bautyp (Torhaus mit Zwerchgiebeln, Haupthaus mit Wendeltreppenturm) und einfachste Formen (Portale, Fenster) beschränken.

Literatur, Quellen

Baualtersplan des Hauptgebäudes: Reck, Baugeschichte, 2004, S. 27

Luthmer, BKDM Östlicher Taunus, 1905, S. 153 u. 159

Sante, Handbuch, 1976, S. 344 f.

Reck, Baugeschichte, 2004