Münzenberg, Burg: Unterschied zwischen den Versionen
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Burgruine. Land Hessen (Schlösserverwaltung). Wetteraukreis. | Burgruine. Land Hessen (Schlösserverwaltung). Wetteraukreis. |
Version vom 6. Juni 2012, 09:35 Uhr
Bezeichnung, Eigentümer, Kreis
Burgruine. Land Hessen (Schlösserverwaltung). Wetteraukreis.
Bauherr, Grunddaten, Zustand
Ganerben von Münzenberg. Um 1500 Ausbau zweier Befestigungstürme (Rondelle).
Geschichte
Erbe der 1256 ausgestorbenen Reichsministerialen von Münzenberg wurden sechs Familien, unter denen sich zwei längerfristig behaupteten: Die Herren von Falkenstein gewannen die Burg schließlich zu 5/6 und die Herren von Hanau zu 1/6. Mit dem Aussterben der Falkensteiner 1418 wird die Burg gemeinschaftliches Eigentum zweier Brüder von Solms und zweier Brüder von Eppstein. (Ein Akte zur Teilung der Burg 1424 nennt die beiden heute gerne als Palas bezeichneten Wohnbauten als „kemnade gein der stat gelegen“ und „die andir kemnade ... gelegenn an der capellen“; Wolf, 1995, S. 87). Der Verwaltung der Burg erfolgt ganerbenschaftlich.
Baugeschichtliche Bedeutung
Die Burg wurde nachträglich durch eine äußere Wehranlage, einem umlaufenden Zwinger mit Schalentürmen mit Maul- und Schlüssellochscharten sowie mit einem großen Bollwerk auf der Südseite gesichert. Aufgrund seiner großen querrechteckigen Kanonenschießscharten dürfte es in die Zeit um oder kurz nach 1500 zu datieren sein und stellt damit ein Beispiel für die Errichtung früher Batterietürme in Hessen dar. Zeitgleich wird auch das untere Burgtor umgebaut und mit einem rondellierten Torzwinger mit Maulscharten versehen.
Würdigung
Obwohl Münzenberg seinen Ruf ausschließlich als staufische Ministerialenburg hat, wurde auch dieses Bauwerk im 16. Jh. den militärischen und wohnlichen Standards angepasst. Während die Erneuerung der Wohnbauten durch den ruinösen Zustand nicht mehr erkennbar ist, blieben wenige Befestigungsbauten erhalten.
Literatur, Quellen
Umfassend zur Burg: G. Binding sowie B. Jost (allerdings nicht zu den Bauteilen um 1500).
Binding, Münzenberg, 1967
Gruber/Küther, Minzinberg, 1968
Wolf, Münzenberg, 1995, S. 90 f.
Jost, Reichsministerialien, 1995