Guxhagen, Schloss Breitenau: Unterschied zwischen den Versionen

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| Entstehungszeit = 1113 Klostergründung
| Baumaßnahme = 1579 Umbau zum Fruchtspeicher, <br> 1607-27 Umbau zum Lustschloss, <br> 1626 Beschädigungen und 1640 weitgehende Zerstörung
| Bauherr = Landgraf Wilhelm, <br> Landgraf Moritz
| Eigentümer = Gemeinde Guxhagen
| Ort = Guxhagen, Breitenau
| Kreis = Schwalm-Eder-Kreis
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Die Klosteranlage wurde bis auf geringe Reste der Wehrmauer zerstört. 1579 ließ Landgraf Wilhelm die Klosterkirche zu einem Fruchtspeicher umbauen, im Untergeschoss mit einem Pferdestall versehen (Landau, Ansichten, 1842, S. 81). Landgraf Moritz plante den Umbau des Klosters zu einem Schloss und dazu die Anlage einer neuen Stadt „Köln“ (Colonia Hessorum; Landau, S. 82). Den Umbau zu einem Lustschloss ließ er 1608 vornehmen. Die durch ihn errichteten Gebäude wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört, nur die Kirche und eine Scheune blieben erhalten (Landau, S. 83).
Die Klosteranlage wurde bis auf geringe Reste der Wehrmauer zerstört. 1579 ließ Landgraf Wilhelm die Klosterkirche zu einem Fruchtspeicher umbauen, im Untergeschoss mit einem Pferdestall versehen (Landau, Ansichten, 1842, S. 81). Landgraf Moritz plante den Umbau des Klosters zu einem Schloss und dazu die Anlage einer neuen Stadt „Köln“ (Colonia Hessorum; Landau, S. 82). Den Umbau zu einem Lustschloss ließ er 1608 vornehmen. Die durch ihn errichteten Gebäude wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört, nur die Kirche und eine Scheune blieben erhalten (Landau, S. 83).


Vom Umbau als Schlossanlage des frühen 17. Jh. ist einzig der Torturm an der Westseite der ehemaligen Klosteranlage erhalten. Er ist dreigeschossig und enthält etwas außermittig eine segmentbogig überwölbte Durchfahrt (Erneuerung des 17. oder 18. Jh.). In den beiden Obergeschossen befindet sich jeweils ein Fenster mit Fase und Falz profiliert. Das größere der beiden Fenster im ersten Obergeschoss ist nachträglich in das Mauerwerk eingelassen, dieses dürfte also noch Resten der Klosterzeit angehören.
Vom Umbau als Schlossanlage des frühen 17. Jh. ist einzig der Torturm an der Westseite der ehemaligen Klosteranlage erhalten. Er ist dreigeschossig und enthält etwas außermittig eine segmentbogig überwölbte Durchfahrt (Erneuerung des 17. oder 18. Jh.). In den beiden Obergeschossen befindet sich jeweils ein mit Fase und Falz profiliertes Fenster. Das größere der beiden Fenster im ersten Obergeschoss ist nachträglich in das Mauerwerk eingelassen, dieses dürfte also noch Resten der Klosterzeit angehören.


Die romanische Klosterkirche ist in ihrer Kernsubstanz erhalten und wurde nach dem Umbau im 16. Jh. zuletzt im 19. Jh. in vier Stockwerke aufgeteilt. Die Klausur hat wenige Mauerreste aus klösterlicher Zeit; Einzelformen eines Renaissanceumbaues sind nicht erhalten bzw. nicht erkennbar. Spätmittelalterlich ist ein Gebäude südlich der Klausur mit zwei markanten Treppengiebeln, am westlichen Treppengiebel mehrere Erker (Aborterker?).
Die romanische Klosterkirche ist in ihrer Kernsubstanz erhalten und wurde nach dem Umbau im 16. Jh. zuletzt im 19. Jh. in vier Stockwerke aufgeteilt. Die Klausur hat wenige Mauerreste aus klösterlicher Zeit; Einzelformen eines Renaissanceumbaues sind nicht erhalten beziehungsweise nicht erkennbar. Spätmittelalterlich ist ein Gebäude südlich der Klausur mit zwei markanten Treppengiebeln, am westlichen Treppengiebel mehrere Erker (Aborterker?).


==Literatur, Quellen==
==Literatur, Quellen==

Aktuelle Version vom 4. September 2013, 11:06 Uhr

Infobox
011 SL 01 BRE 191.jpg
Entstehungszeit: 1113 Klostergründung
Baumaßnahme: 1579 Umbau zum Fruchtspeicher,
1607-27 Umbau zum Lustschloss,
1626 Beschädigungen und 1640 weitgehende Zerstörung
Bauherr: Landgraf Wilhelm,
Landgraf Moritz
Eigentümer: Gemeinde Guxhagen
Ort: Guxhagen, Breitenau
Kreis: Schwalm-Eder-Kreis
Markierung
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Bezeichnung, Eigentümer, Kreis

Gemeinde Guxhagen. Schwalm-Eder-Kreis.

Bauherr, Grunddaten, Zustand

Umbau unter Landgraf Wilhelm 1579 und unter Landgraf Moritz 1607-27, 1626 beschädigt, 1640 bis auf die Klosterkirche und Reste der Klausur zerstört.

Geschichte

Das 1113 gegründete Kloster, dessen Vögte die Landgrafen waren, wurde 1527 säkularisiert. Ein großes Projekt des Landgrafen Moritz (1606) blieb unausgeführt, ab 1607 wurden die Klostergebäude zu einem landgräflichen Lustschloss ausgebaut, das im Dreißigjährigen Krieg 1626 und 1640 weitgehend zerstört wurde. Im 19. Jh. Besserungsanstalt.

Baugeschichtliche Bedeutung

Die Klosteranlage wurde bis auf geringe Reste der Wehrmauer zerstört. 1579 ließ Landgraf Wilhelm die Klosterkirche zu einem Fruchtspeicher umbauen, im Untergeschoss mit einem Pferdestall versehen (Landau, Ansichten, 1842, S. 81). Landgraf Moritz plante den Umbau des Klosters zu einem Schloss und dazu die Anlage einer neuen Stadt „Köln“ (Colonia Hessorum; Landau, S. 82). Den Umbau zu einem Lustschloss ließ er 1608 vornehmen. Die durch ihn errichteten Gebäude wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört, nur die Kirche und eine Scheune blieben erhalten (Landau, S. 83).

Vom Umbau als Schlossanlage des frühen 17. Jh. ist einzig der Torturm an der Westseite der ehemaligen Klosteranlage erhalten. Er ist dreigeschossig und enthält etwas außermittig eine segmentbogig überwölbte Durchfahrt (Erneuerung des 17. oder 18. Jh.). In den beiden Obergeschossen befindet sich jeweils ein mit Fase und Falz profiliertes Fenster. Das größere der beiden Fenster im ersten Obergeschoss ist nachträglich in das Mauerwerk eingelassen, dieses dürfte also noch Resten der Klosterzeit angehören.

Die romanische Klosterkirche ist in ihrer Kernsubstanz erhalten und wurde nach dem Umbau im 16. Jh. zuletzt im 19. Jh. in vier Stockwerke aufgeteilt. Die Klausur hat wenige Mauerreste aus klösterlicher Zeit; Einzelformen eines Renaissanceumbaues sind nicht erhalten beziehungsweise nicht erkennbar. Spätmittelalterlich ist ein Gebäude südlich der Klausur mit zwei markanten Treppengiebeln, am westlichen Treppengiebel mehrere Erker (Aborterker?).

Literatur, Quellen

Moritz-Zeichnung in der Murrhardschen Bibliothek Kassel

Landau, Ansichten, 1842, S. 71-83

Reimer, Ortslexikon, 1926, S. 63

Dehio, Hessen, 1982, S. 368-370 (vor allem zur Klosterkirche)