Wehrda-Haunetal, Rotes Schloss: Unterschied zwischen den Versionen
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| Entstehungszeit = 3. Viertel 16. Jh. | |||
| Baumaßnahme = 2. Hälfte 17. Jh. Fachwerkstock, <br> 2. Hälfte 18. Jh., vielleicht 1757 Erneuerung des Gesamtbaus | |||
| Bauherr = Herren von Trümbach | |||
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Bauherr | Bauherr Herren von Trümbach. 3. Viertel 16. Jh., Fachwerkstock 2. Hälfte 17. Jh., Gesamtbau erneuert 2. Hälfte 18. Jh., vielleicht 1757. | ||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
1308 wurde Wehrda erstmals erwähnt, als das Kloster Fulda es | 1308 wurde Wehrda erstmals erwähnt, als das Kloster Fulda es teilweise an die Herren von Trümbach verpfändete; 1507 hatten diese wohl die alleinigen Rechte erwerben können. | ||
==Baugeschichtliche Bedeutung== | ==Baugeschichtliche Bedeutung== | ||
Rechteckiger zweigeschossiger Bau mit rundem auf der Nordseite vorspringendem | Rechteckiger, zweigeschossiger Bau mit rundem, auf der Nordseite vorspringendem, viergeschossigem Treppenturm, das oberste Geschoss von Wohnbau und Turm aus Fachwerk, sonst massiv verputzt. Das Wohnhaus selbst hat ein massives Erdgeschoss, 16. Jh., und einen Fachwerkstock mit kurzen Fußstreben rechts des Treppenturmes, 17. Jh., sowie Diagonalstreben links des Treppenturms, dieser Teil aus der 2. Hälfte des 18. Jh., vielleicht 1757, ferner ein Mansarddach aus dieser Bauphase. Der Treppenturm hat über seinen Massivgeschossen ein Kaffgesims, das nur die Rückseite zum Mansarddach ausspart, das ursprüngliche Gebäude muss dort also höher gewesen sein. Der Fachwerkstock des Turmes ist mit Andreaskreuzen in den Brüstungsgefachen versehen, 16. Jh. Rundbogige Kellereingänge auf der Nordseite links neben dem Treppenturm und im rechten Hausteil an der Nordseite. Links rechteckiger barocker Kellereingang. Fenster des Treppenturmes mit Falz, Fenster im Erdgeschoss rechts mit Fase, links mit Fase und kleinen Voluten, jeweils gekuppelte Zwillingsfenster. Im Fachwerkgeschoss links eine Naht, durch die die fünf linken Gefache mit zwei wandhohen Streben (Schwertstreben) abgeteilt werden. Dieser Teil könnte unter Verwendung der alten Fenster des Erdgeschosses und der alten Schwelle beim barocken Umbau des Schlosses angefügt worden sein. | ||
Treppenturm rund, Spindel ohne Profilierung. Der Grundriss des Hauses ist dreigeteilt, vom Treppenturm | Treppenturm rund, Spindel ohne Profilierung. Der Grundriss des Hauses ist dreigeteilt, vom Treppenturm beziehungsweise dem barocken Eingang im Erdgeschoss rechts neben dem Treppenturm geht ein breiter Mittelflur aus, an den sich links und rechts Räume anschließen. Der Mittelflur enthält im Erdgeschoss zwei barocke Kamine. | ||
An einem Kellerfenster des Treppenturms Steinmetzzeichen | An einem Kellerfenster des Treppenturms Steinmetzzeichen (vgl. das Südportal der Kirche von 1567; Sturm 1971, S. 439, 432 und 451). Links vom Treppenturm ist in die Mauer eine Tür mit einem Türsturz von 1757 (bezeichnet) eingesetzt, die Jahreszahl auf dem Kopf stehend. | ||
==Würdigung== | ==Würdigung== | ||
Einfaches Beispiel für ein Herrenhaus mit frontmittigem Treppenturm; im ursprünglichen | Einfaches Beispiel für ein Herrenhaus mit frontmittigem Treppenturm; im ursprünglichen Zustand muss das Gebäude deutlich größer gewesen sein. | ||
==Literatur, Quellen== | ==Literatur, Quellen== |
Aktuelle Version vom 23. September 2013, 12:25 Uhr
Infobox | |
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Entstehungszeit: | 3. Viertel 16. Jh. |
Baumaßnahme: | 2. Hälfte 17. Jh. Fachwerkstock, 2. Hälfte 18. Jh., vielleicht 1757 Erneuerung des Gesamtbaus |
Bauherr: | Herren von Trümbach |
Eigentümer: | Privatbesitz, Freifrau von Camphausen |
Ort: | Haunetal, Wehrda |
Kreis: | Hersfeld-Rotenburg |
Bezeichnung, Eigentümer, Kreis
Freifrau von Camphausen. Privatwohnungen. Gemeinde Haunetal. Kreis Hersfeld-Rotenburg.
Bauherr, Grunddaten, Zustand
Bauherr Herren von Trümbach. 3. Viertel 16. Jh., Fachwerkstock 2. Hälfte 17. Jh., Gesamtbau erneuert 2. Hälfte 18. Jh., vielleicht 1757.
Geschichte
1308 wurde Wehrda erstmals erwähnt, als das Kloster Fulda es teilweise an die Herren von Trümbach verpfändete; 1507 hatten diese wohl die alleinigen Rechte erwerben können.
Baugeschichtliche Bedeutung
Rechteckiger, zweigeschossiger Bau mit rundem, auf der Nordseite vorspringendem, viergeschossigem Treppenturm, das oberste Geschoss von Wohnbau und Turm aus Fachwerk, sonst massiv verputzt. Das Wohnhaus selbst hat ein massives Erdgeschoss, 16. Jh., und einen Fachwerkstock mit kurzen Fußstreben rechts des Treppenturmes, 17. Jh., sowie Diagonalstreben links des Treppenturms, dieser Teil aus der 2. Hälfte des 18. Jh., vielleicht 1757, ferner ein Mansarddach aus dieser Bauphase. Der Treppenturm hat über seinen Massivgeschossen ein Kaffgesims, das nur die Rückseite zum Mansarddach ausspart, das ursprüngliche Gebäude muss dort also höher gewesen sein. Der Fachwerkstock des Turmes ist mit Andreaskreuzen in den Brüstungsgefachen versehen, 16. Jh. Rundbogige Kellereingänge auf der Nordseite links neben dem Treppenturm und im rechten Hausteil an der Nordseite. Links rechteckiger barocker Kellereingang. Fenster des Treppenturmes mit Falz, Fenster im Erdgeschoss rechts mit Fase, links mit Fase und kleinen Voluten, jeweils gekuppelte Zwillingsfenster. Im Fachwerkgeschoss links eine Naht, durch die die fünf linken Gefache mit zwei wandhohen Streben (Schwertstreben) abgeteilt werden. Dieser Teil könnte unter Verwendung der alten Fenster des Erdgeschosses und der alten Schwelle beim barocken Umbau des Schlosses angefügt worden sein.
Treppenturm rund, Spindel ohne Profilierung. Der Grundriss des Hauses ist dreigeteilt, vom Treppenturm beziehungsweise dem barocken Eingang im Erdgeschoss rechts neben dem Treppenturm geht ein breiter Mittelflur aus, an den sich links und rechts Räume anschließen. Der Mittelflur enthält im Erdgeschoss zwei barocke Kamine.
An einem Kellerfenster des Treppenturms Steinmetzzeichen (vgl. das Südportal der Kirche von 1567; Sturm 1971, S. 439, 432 und 451). Links vom Treppenturm ist in die Mauer eine Tür mit einem Türsturz von 1757 (bezeichnet) eingesetzt, die Jahreszahl auf dem Kopf stehend.
Würdigung
Einfaches Beispiel für ein Herrenhaus mit frontmittigem Treppenturm; im ursprünglichen Zustand muss das Gebäude deutlich größer gewesen sein.
Literatur, Quellen
Reimer, Ortslexikon, 1926, S. 497
Sturm, Kreis Hünfeld, 1971, S. 438 f.
Dehio, Hessen, 1982, S. 884