Kronberg, Mittelburg: Unterschied zwischen den Versionen

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| Entstehungszeit = 13. Jh.
| Baumaßnahme = Anfang 17. Jh. Umbau
| Bauherr = Reichsministeriale von Kronberg
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==Bezeichnung, Eigentümer, Kreis==
==Bezeichnung, Eigentümer, Kreis==
Stadt Kronberg. Hochtaunuskreis
Stadt Kronberg. Hochtaunuskreis.


==Bauherr, Grunddaten, Zustand==
==Bauherr, Grunddaten, Zustand==

Aktuelle Version vom 4. September 2013, 11:13 Uhr

Infobox
075 SL 01 KRM 1173 11.jpg
Entstehungszeit: 13. Jh.
Baumaßnahme: Anfang 17. Jh. Umbau
Bauherr: Reichsministeriale von Kronberg
Eigentümer: Stadt Kronberg
Ort: Kronberg
Kreis: Hochtaunuskreis
Markierung
Hessenmap.png


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Bezeichnung, Eigentümer, Kreis

Stadt Kronberg. Hochtaunuskreis.

Bauherr, Grunddaten, Zustand

Reichsministeriale von Kronberg. Spätmittelalterlicher Zweiflügelbau. Umbau Anfang 17. Jh.

Geschichte

Als Reichsbesitz wurde die Burg Kronberg vermutlich im 13. Jh. errichtet. Eine Ministerialenfamilie von Eschborn nannte sich ab der Jahrhundertmitte von Kronberg. Seit dem 14. Jh. bestanden zwei Linien der Familie, der Flügelstamm und der Kronenstamm, so benannt nach zwei Bestandteilen des Wappens. 1704 starb das Geschlecht aus.

Baugeschichtliche Bedeutung

Zur mittelalterlichen Baugeschichte der Burg siehe Strickhausen 2004. Winkelförmige Anlage in rechtwinklig abgeschlossenem Hof. Der Südwestflügel (Kronenstammhaus, ‚Altes Schloss‘) ist dreigeschossig mit dreigeschossigem Giebel zur Talseite und einem einfacheren Giebel auf der Rückseite, der anschließende Nordwestflügel (Flügelstammhaus, ‚Neues Schloss‘) bei einer etwas höheren Trauflinie ebenfalls. Im Winkel befindet sich vor dem Südwestflügel ein quadratischer Turm, ursprünglich mit vier Wichhäuschen (Ecktürmchen) am oberen Abschluss. Neben ihm ist eine Wendeltreppe in den Nordwestflügel hineingerückt, die offenbar gleichzeitig mit dem Anbau dieses Flügels entstand. Östlich am Flügelstammhaus ist ein weiterer polygonaler Treppenturm vorgebaut, 1505 bezeichnet. Beide Gebäude sind im Kern spätmittelalterlich und wurden in späterer Zeit umgebaut. Giebel und Teile der Innenausstattung gehören der Renaissancezeit an.

Die Giebel zur Talseite und zur Kernburg sind dreigeschossig mit halbrundem Aufsatz. Begrenzung durch Beschlag- und Schweifwerkvoluten, die Geschosse werden von Gesimsen getrennt, auf den mittleren Gesimsen stehen außen Obelisken, ebenso auf dem Halbkreisaufsatz. Unteres Giebelgeschoss mit zwei gekuppelten Fenstern, mittleres Geschoss mit einem gekuppelten Fenster, aus der Mittelachse verschoben, oberes Giebelgeschoss mit Rundfenster. Die Giebel an beiden Flügeln sind gleich, von der Asymmetrie des Fensters im mittleren Geschoss abgesehen. Der rückwärtige Giebel ist einfacher, seine Kontur besteht aus C- und S-Voluten mit ausgreifenden Hörnern. Diese Rückseite weist auf den hangseitigen Burggraben und ist mit mehreren Aborterkern versehen.

Da die Giebel auf einem Stich Meisners von 1626 noch nicht vorhanden sind, wird ihre Entstehung auf um 1630 datiert (Müller-Hillebrand; Dehio). Dieser Stich zeigt zwar Treppengiebel, hat jedoch wenig Beweiskraft, da Meisner zumeist ältere Vorlagen verwendete; im selben Stichwerk fehlt z. B. im Marburg-Blatt die markante, 1576 vollendete Kanzlei. Schloss Lichtenberg i. O. ist mit Treppengiebeln dargestellt, die das Schloss niemals besessen hat. Schweifwerkgiebel mit seitlichen Hörnern und Obelisken kommen u. a. im Weserraum schon um 1580 häufiger vor, eine Datierung der Giebel in Kronberg zu Beginn des 17. Jh. ist aus stilistischen Gründen naheliegend.

Das Innere des Flügelstammhauses ist durch Fachwerkwände unterteilt (in den Obergeschossen), die ornamentale Malereien aus dem beginnenden 17. Jh. tragen (Dehio, Hessen, 1982, S. 522), u. a. Portalumrahmung (Müller-Hillebrand); wenigstens teilweise wurden diese Malereien im späten 19. Jh. im Stil der Renaissance angebracht, als das Bauwerk für die Kaiserin Friedrich renoviert wurde (Bauer 1993). Im Erdgeschoss befindet sich eine Küche mit ausladendem Rauchfang auf zwei Freisäulen. In den beiden unteren Geschossen des Kronenstammhauses liegen heute Säle, doch wurde das Innere hier Ende des 19. Jh. stark verändert.

Literatur, Quellen

Meisner, Schatzkästlein, Buch I, Tl. 5, S. 13 (lt. Reg.: I, 8, 13)

Luthmer, BKDM, Östlicher Taunus, 1905, S. 89-102

Müller-Hillebrand, Cronberg, 1957

Dehio, Hessen, 1982, S. 521 f.

Gensicke, Kronberg, 1987

Bauer, Kronberg, 1993

Strickhausen, Baugeschichte, 2004