Lispenhausen Rotenburg, ehem. Wasserburg: Unterschied zwischen den Versionen
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Rechteckiger Bau aus massivem Untergeschoss, Hocherdgeschoss aus verputztem Fachwerk. Fachwerk-Oberstock. Erdgeschoss mit unregelmäßiger Fensteraufteilung. An der östlichen Giebelseite ist dem Bau ein polygonaler Treppenturm angefügt, massiver Unterbau mit zwei Fachwerkgeschossen und welscher Haube. In seinem massiven Teil befinden sich zwei Rechteckfenster, mit Falz und Kehle profiliert. Eingang zum Treppenturm mit rundbogigem Portal in rechteckigem Rahmen. Rahmung durch Pilaster mit Beschlagwerk und Architrav. Darüber Wappen der Herren von Trott in rechteckigem Feld mit Pilastern und Architrav, von einem Giebel überkrönt. Seitlich des Wappenfeldes und im Giebel Beschlagwerk, außen von breiten Obelisken eingefasst. Inschrift unter dem Wappen ”IN DEO MEA CONSOLATIO BENEDEICTUM NOMEN DOMINI”. Dehio, Hessen, 1982, S. 568 nennt als mögliches Entstehungsdatum des Portals das Jahr 1618. Der Treppenturm entstand nach Lucae (1700/1996, Mskr., S. 387f.) 1605. Am Bau selbst findet sich keine inschriftliche Datierung, er muss (etwas) älter sein als der Treppenturm. Über dem unteren Fachwerkgeschoss profiliertes Gebälk, Füllhölzer und Schwelle Blütenfriese. Abstrebungen durch Fußbänder | Rechteckiger Bau aus massivem Untergeschoss, Hocherdgeschoss aus verputztem Fachwerk. Fachwerk-Oberstock. Erdgeschoss mit unregelmäßiger Fensteraufteilung. An der östlichen Giebelseite ist dem Bau ein polygonaler Treppenturm angefügt, massiver Unterbau mit zwei Fachwerkgeschossen und welscher Haube. In seinem massiven Teil befinden sich zwei Rechteckfenster, mit Falz und Kehle profiliert. Eingang zum Treppenturm mit rundbogigem Portal in rechteckigem Rahmen. Rahmung durch Pilaster mit Beschlagwerk und Architrav. Darüber Wappen der Herren von Trott in rechteckigem Feld mit Pilastern und Architrav, von einem Giebel überkrönt. Seitlich des Wappenfeldes und im Giebel Beschlagwerk, außen von breiten Obelisken eingefasst. Inschrift unter dem Wappen ”IN DEO MEA CONSOLATIO BENEDEICTUM NOMEN DOMINI”. Dehio (Dehio, Hessen, 1982, S. 568) nennt als mögliches Entstehungsdatum des Portals das Jahr 1618. Der Treppenturm entstand nach Lucae (1700/1996, Mskr., S. 387f.) 1605. Am Bau selbst findet sich keine inschriftliche Datierung, er muss (etwas) älter sein als der Treppenturm. Über dem unteren Fachwerkgeschoss profiliertes Gebälk, Füllhölzer und Schwelle Blütenfriese. Abstrebungen durch Fußbänder beziehungsweise Streben und kurze Kopfbänder. Das Fachwerkgeschoss des Hauptbaues ist stark umgebaut, unregelmäßige Ständer- und Fensterfolge, drei Gefache hoch. Fußbänder. Das westliche Hausdrittel ist durch eine Baufuge abgesondert und als späterer Anbau zu erkennen, an der Naht stehen zwei Ständer direkt nebeneinander. Die Schwelle ist in den östlichen Hausteilen profiliert, das Profil endet unter diesen beiden Ständern. Das Sockelgeschoss bildet an der entsprechenden Stelle einen kleinen Versprung. | ||
Die Wendeltreppe ist linksläufig. Das Innere wird heute von einem Flur parallel zum First erschlossen, seitlich befinden sich die Räume. Bis zum | Die Wendeltreppe ist linksläufig. Das Innere wird heute von einem Flur parallel zum First erschlossen, seitlich befinden sich die Räume. Bis zum Zweiten Weltkrieg war der das Schloss umgebende Graben noch teilweise vorhanden. | ||
==Literatur, Quellen== | ==Literatur, Quellen== |
Version vom 11. Juli 2013, 11:59 Uhr
Bezeichnung, Eigentümer, Kreis
Privatbesitz. Kreis Hersfeld-Rotenburg.
Bauherr, Grunddaten, Zustand
Herren von Trott. Ende 16. Jh., Treppenturm 1605, westlicher Anbau um 1700.
Geschichte
Die Landgrafen von Hessen belehnen 1448 die Herren von Trott mit ihrer Hälfte des Besitzes, das Stift Hersfeld spätestens 1485 die Herren mit seinem Anteil. Im 18. Jh. waren die Herren von Barthelt Eigentümer.
Baugeschichtliche Bedeutung
Rechteckiger Bau aus massivem Untergeschoss, Hocherdgeschoss aus verputztem Fachwerk. Fachwerk-Oberstock. Erdgeschoss mit unregelmäßiger Fensteraufteilung. An der östlichen Giebelseite ist dem Bau ein polygonaler Treppenturm angefügt, massiver Unterbau mit zwei Fachwerkgeschossen und welscher Haube. In seinem massiven Teil befinden sich zwei Rechteckfenster, mit Falz und Kehle profiliert. Eingang zum Treppenturm mit rundbogigem Portal in rechteckigem Rahmen. Rahmung durch Pilaster mit Beschlagwerk und Architrav. Darüber Wappen der Herren von Trott in rechteckigem Feld mit Pilastern und Architrav, von einem Giebel überkrönt. Seitlich des Wappenfeldes und im Giebel Beschlagwerk, außen von breiten Obelisken eingefasst. Inschrift unter dem Wappen ”IN DEO MEA CONSOLATIO BENEDEICTUM NOMEN DOMINI”. Dehio (Dehio, Hessen, 1982, S. 568) nennt als mögliches Entstehungsdatum des Portals das Jahr 1618. Der Treppenturm entstand nach Lucae (1700/1996, Mskr., S. 387f.) 1605. Am Bau selbst findet sich keine inschriftliche Datierung, er muss (etwas) älter sein als der Treppenturm. Über dem unteren Fachwerkgeschoss profiliertes Gebälk, Füllhölzer und Schwelle Blütenfriese. Abstrebungen durch Fußbänder beziehungsweise Streben und kurze Kopfbänder. Das Fachwerkgeschoss des Hauptbaues ist stark umgebaut, unregelmäßige Ständer- und Fensterfolge, drei Gefache hoch. Fußbänder. Das westliche Hausdrittel ist durch eine Baufuge abgesondert und als späterer Anbau zu erkennen, an der Naht stehen zwei Ständer direkt nebeneinander. Die Schwelle ist in den östlichen Hausteilen profiliert, das Profil endet unter diesen beiden Ständern. Das Sockelgeschoss bildet an der entsprechenden Stelle einen kleinen Versprung. Die Wendeltreppe ist linksläufig. Das Innere wird heute von einem Flur parallel zum First erschlossen, seitlich befinden sich die Räume. Bis zum Zweiten Weltkrieg war der das Schloss umgebende Graben noch teilweise vorhanden.
Literatur, Quellen
Lucae, Kleinod, 1700/1996, S. 180 f. (Mskr., S. 387 f.)
D. Großmann, Lispenhausen, 1955
Dehio, Hessen, 1982, S. 568