Waldau-Kassel, Schlossprojekt: Unterschied zwischen den Versionen
Libnow (Diskussion | Beiträge) (Bild eingefügt) |
Wolf (Diskussion | Beiträge) KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 2: | Zeile 2: | ||
==Bezeichnung, Eigentümer, Kreis== | ==Bezeichnung, Eigentümer, Kreis== | ||
Schlossprojekt. Stadt Kassel. | Schlossprojekt. Stadt Kassel. | ||
==Bauherr, Grunddaten, Zustand== | |||
Landgraf Moritz der Gelehrte, Anfang 17. Jh. (Projekt). | ==Bauherr, Grunddaten, Zustand== | ||
Landgraf Moritz der Gelehrte, Anfang 17. Jh. (Projekt). | |||
==Geschichte== | ==Geschichte== | ||
Als landgräflich-hessischer Besitz hat die Burg wohl die Funktion eines Vorwerks gehabt. Ein großes Neubauprojekt von Landgraf Moritz blieb allerdings unverwirklicht. | Als landgräflich-hessischer Besitz hat die Burg wohl die Funktion eines Vorwerks gehabt. Ein großes Neubauprojekt von Landgraf Moritz blieb allerdings unverwirklicht. | ||
==Baugeschichtliche Bedeutung== | ==Baugeschichtliche Bedeutung== | ||
Kleine quadratische Burganlage mit vier Ecktürmchen, spätgotisch. neben der Kirche. Nur Reste erhalten, die im 17. Jh. durch ein Fachwerkhaus überbaut wurden. | Kleine quadratische Burganlage mit vier Ecktürmchen, spätgotisch. neben der Kirche. Nur Reste erhalten, die im 17. Jh. durch ein Fachwerkhaus überbaut wurden. | ||
Landgraf Moritz hat in seinen Skizzen zwei alternative Entwürfe verfolgt. Das aufwendigere Projekt sieht innerhalb eines mit vier quadratischen Eckpavillons versehenen quadratischen Berings einen etwa quadratischen Bau mit Risaliten an allen vier Seiten vor. Das Gebäude sollte dreigeschossige werden, Hauptbau und alle Risalite mit einer Laterne versehen werden. Als regelmäßige Schlossanlage ist dies eine der am weitesten entwickelten Baukonzepte in Hessen. | Landgraf Moritz hat in seinen Skizzen zwei alternative Entwürfe verfolgt. Das aufwendigere Projekt sieht innerhalb eines mit vier quadratischen Eckpavillons versehenen quadratischen Berings einen etwa quadratischen Bau mit Risaliten an allen vier Seiten vor. Das Gebäude sollte dreigeschossige werden, Hauptbau und alle Risalite mit einer Laterne versehen werden. Als regelmäßige Schlossanlage ist dies eine der am weitesten entwickelten Baukonzepte in Hessen. | ||
Die einfachere Planung sieht am äußeren Bering an drei Ecken einen schlanken Rundturm und an der vierten Seite ein kleines Nebengebäude vor. Das Hauptgebäude ist einfach und hat nur an einer Seite einen runden Treppenturm. Die beiden Varianten machen die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit in der Renaissance – nicht nur in Hessen – deutlich, auch wenn in diesem Fall beide Alternativen Gedankenskizzen blieben. | Die einfachere Planung sieht am äußeren Bering an drei Ecken einen schlanken Rundturm und an der vierten Seite ein kleines Nebengebäude vor. Das Hauptgebäude ist einfach und hat nur an einer Seite einen runden Treppenturm. Die beiden Varianten machen die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit in der Renaissance – nicht nur in Hessen – deutlich, auch wenn in diesem Fall beide Alternativen Gedankenskizzen blieben. | ||
==Würdigung== | ==Würdigung== | ||
Waldau gehört in die Gruppe der Bauentwürfe von Landgraf Moritz und ist vor allem hinsichtlich der Planungsideen zur Zeit der Spätrenaissance von Interesse. | Waldau gehört in die Gruppe der Bauentwürfe von Landgraf Moritz und ist vor allem hinsichtlich der Planungsideen zur Zeit der Spätrenaissance von Interesse. | ||
==Literatur, Quellen== | |||
Helm, Bauprojekte, 1964/65, S. 189 f. | ==Literatur, Quellen== | ||
Helm, Bauprojekte, 1964/65, S. 189 f. | |||
Dehio, Hessen, 1982, S. 875 | Dehio, Hessen, 1982, S. 875 |
Version vom 28. Juni 2013, 16:19 Uhr
Bezeichnung, Eigentümer, Kreis
Schlossprojekt. Stadt Kassel.
Bauherr, Grunddaten, Zustand
Landgraf Moritz der Gelehrte, Anfang 17. Jh. (Projekt).
Geschichte
Als landgräflich-hessischer Besitz hat die Burg wohl die Funktion eines Vorwerks gehabt. Ein großes Neubauprojekt von Landgraf Moritz blieb allerdings unverwirklicht.
Baugeschichtliche Bedeutung
Kleine quadratische Burganlage mit vier Ecktürmchen, spätgotisch. neben der Kirche. Nur Reste erhalten, die im 17. Jh. durch ein Fachwerkhaus überbaut wurden. Landgraf Moritz hat in seinen Skizzen zwei alternative Entwürfe verfolgt. Das aufwendigere Projekt sieht innerhalb eines mit vier quadratischen Eckpavillons versehenen quadratischen Berings einen etwa quadratischen Bau mit Risaliten an allen vier Seiten vor. Das Gebäude sollte dreigeschossige werden, Hauptbau und alle Risalite mit einer Laterne versehen werden. Als regelmäßige Schlossanlage ist dies eine der am weitesten entwickelten Baukonzepte in Hessen.
Die einfachere Planung sieht am äußeren Bering an drei Ecken einen schlanken Rundturm und an der vierten Seite ein kleines Nebengebäude vor. Das Hauptgebäude ist einfach und hat nur an einer Seite einen runden Treppenturm. Die beiden Varianten machen die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit in der Renaissance – nicht nur in Hessen – deutlich, auch wenn in diesem Fall beide Alternativen Gedankenskizzen blieben.
Würdigung
Waldau gehört in die Gruppe der Bauentwürfe von Landgraf Moritz und ist vor allem hinsichtlich der Planungsideen zur Zeit der Spätrenaissance von Interesse.
Literatur, Quellen
Helm, Bauprojekte, 1964/65, S. 189 f.
Dehio, Hessen, 1982, S. 875