Netra Ringgau, Schloss: Unterschied zwischen den Versionen

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==Bezeichnung, Eigentümer, Kreis==
==Bezeichnung, Eigentümer, Kreis==
Privatbesitz. Werra-Meißner-Kreis.  
Privatbesitz. Werra-Meißner-Kreis.
==Bauherr, Grunddaten, Zustand==  
 
Von Boyneburg-Honstein. um 1590/1600.  
==Bauherr, Grunddaten, Zustand==
Von Boyneburg-Honstein. um 1590/1600.
 
==Geschichte==
==Geschichte==
Das um den Ort Netra gelegene Reichsgut wurde 1025 dem Kloster Fulda geschenkt und 1539 von Hessen erworben. Lehensnehmer der ehemaligen Wasserburg waren der Herren von Netra, die 1558 ausstarben; Netra selbst gelangte aber schon im frühen 16. Jh. an die von Boyneburg-Honstein.
Das um den Ort Netra gelegene Reichsgut wurde 1025 dem Kloster Fulda geschenkt und 1539 von Hessen erworben. Lehensnehmer der ehemaligen Wasserburg waren der Herren von Netra, die 1558 ausstarben; Netra selbst gelangte aber schon im frühen 16. Jh. an die von Boyneburg-Honstein.
 
==Baugeschichtliche Bedeutung==
==Baugeschichtliche Bedeutung==
Kompaktes, nahezu quadratisches Herrenhaus innerhalb eines - verlandeten und auf der nördlichen Eingangsseite gänzlich zugeschütteten - Wassergrabens. Das regelmäßige dreigeschossige Massivgebäude hat vier schräg gestellt Eckrisalite, die um eine Fensterachse vorspringen. Mansarddach. Vor der Südfront achteckiger steinerner Treppenturm, das Dach überragend. An den Seitenfronten weitgehend gekuppelte Doppelfenster, an der Eingangsfront über dem Portal Drillingsfenster, auf der Treppenturmseite Einzelfenster. Portal mit korbbogiger Öffnung in querrechteckigem Rahmen. Äußere Begrenzung durch seitliche Muschelnischen, durch Kämpfer auf dem der Bogen aufsitzt geteilt. Unter dem Kämpfer Gewände mit weiteren Nischen und Konsolen, über dem Bogen mit Beschlagwerk. Sturz mit Konsole mit Löwenmaske. Ursprünglich muss sich über dem Portal noch ein Architrav befunden haben. Türflügel mit alter roter Farbfassung.
Kompaktes, nahezu quadratisches Herrenhaus innerhalb eines - verlandeten und auf der nördlichen Eingangsseite gänzlich zugeschütteten - Wassergrabens. Das regelmäßige dreigeschossige Massivgebäude hat vier schräg gestellt Eckrisalite, die um eine Fensterachse vorspringen. Mansarddach. Vor der Südfront achteckiger steinerner Treppenturm, das Dach überragend. An den Seitenfronten weitgehend gekuppelte Doppelfenster, an der Eingangsfront über dem Portal Drillingsfenster, auf der Treppenturmseite Einzelfenster. Portal mit korbbogiger Öffnung in querrechteckigem Rahmen. Äußere Begrenzung durch seitliche Muschelnischen, durch Kämpfer auf dem der Bogen aufsitzt geteilt. Unter dem Kämpfer Gewände mit weiteren Nischen und Konsolen, über dem Bogen mit Beschlagwerk. Sturz mit Konsole mit Löwenmaske. Ursprünglich muss sich über dem Portal noch ein Architrav befunden haben. Türflügel mit alter roter Farbfassung.
Im Innern in allen Geschossen Mittelflur, im Erdgeschoss gehen von dem Flur nach links zwei Türen mit rechteckigem Rahmen aus, mit rustizierten Pilastern und Architrav Andeutung von Beschlagwerk. Im 1. Obergeschoss im Mittelflur Kamin von 1705. Der Treppenturm enthält keine Spindel mehr, er ist 1922 eingestürzt und wurde 1957 wieder aufgebaut (Dehio, Hessen, 1982, S. 647).
Im Innern in allen Geschossen Mittelflur, im Erdgeschoss gehen von dem Flur nach links zwei Türen mit rechteckigem Rahmen aus, mit rustizierten Pilastern und Architrav Andeutung von Beschlagwerk. Im 1. Obergeschoss im Mittelflur Kamin von 1705. Der Treppenturm enthält keine Spindel mehr, er ist 1922 eingestürzt und wurde 1957 wieder aufgebaut (Dehio, Hessen, 1982, S. 647).
 
 
Nördlich winkelförmige Vorburg mit in den Winkel eingestellten Treppenturm, außen durch eine schräge Front erkennbar. Das Gebäude auch sonst stark verändert. Einige alte Fenster zeigen Falz und Karnies mit Volutenabschluss als Profil.
Nördlich winkelförmige Vorburg mit in den Winkel eingestellten Treppenturm, außen durch eine schräge Front erkennbar. Das Gebäude auch sonst stark verändert. Einige alte Fenster zeigen Falz und Karnies mit Volutenabschluss als Profil.
 
==Würdigung==
==Würdigung==
Das Herrenhaus ist trotz einer Barockisierungsphase bis hin zu Teilen der Innenausstattung im ursprünglichen Zustand erhalten geblieben und vermittelt einen guten Eindruck eines kleinen adeligen Landsitzes in der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg.  
Das Herrenhaus ist trotz einer Barockisierungsphase bis hin zu Teilen der Innenausstattung im ursprünglichen Zustand erhalten geblieben und vermittelt einen guten Eindruck eines kleinen adeligen Landsitzes in der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg.
==Literatur, Quellen==
 
==Literatur, Quellen==
Dehio, Hessen, 1982, S. 647
Dehio, Hessen, 1982, S. 647

Version vom 28. Juni 2013, 15:43 Uhr

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Bezeichnung, Eigentümer, Kreis

Privatbesitz. Werra-Meißner-Kreis.

Bauherr, Grunddaten, Zustand

Von Boyneburg-Honstein. um 1590/1600.

Geschichte

Das um den Ort Netra gelegene Reichsgut wurde 1025 dem Kloster Fulda geschenkt und 1539 von Hessen erworben. Lehensnehmer der ehemaligen Wasserburg waren der Herren von Netra, die 1558 ausstarben; Netra selbst gelangte aber schon im frühen 16. Jh. an die von Boyneburg-Honstein.

Baugeschichtliche Bedeutung

Kompaktes, nahezu quadratisches Herrenhaus innerhalb eines - verlandeten und auf der nördlichen Eingangsseite gänzlich zugeschütteten - Wassergrabens. Das regelmäßige dreigeschossige Massivgebäude hat vier schräg gestellt Eckrisalite, die um eine Fensterachse vorspringen. Mansarddach. Vor der Südfront achteckiger steinerner Treppenturm, das Dach überragend. An den Seitenfronten weitgehend gekuppelte Doppelfenster, an der Eingangsfront über dem Portal Drillingsfenster, auf der Treppenturmseite Einzelfenster. Portal mit korbbogiger Öffnung in querrechteckigem Rahmen. Äußere Begrenzung durch seitliche Muschelnischen, durch Kämpfer auf dem der Bogen aufsitzt geteilt. Unter dem Kämpfer Gewände mit weiteren Nischen und Konsolen, über dem Bogen mit Beschlagwerk. Sturz mit Konsole mit Löwenmaske. Ursprünglich muss sich über dem Portal noch ein Architrav befunden haben. Türflügel mit alter roter Farbfassung. Im Innern in allen Geschossen Mittelflur, im Erdgeschoss gehen von dem Flur nach links zwei Türen mit rechteckigem Rahmen aus, mit rustizierten Pilastern und Architrav Andeutung von Beschlagwerk. Im 1. Obergeschoss im Mittelflur Kamin von 1705. Der Treppenturm enthält keine Spindel mehr, er ist 1922 eingestürzt und wurde 1957 wieder aufgebaut (Dehio, Hessen, 1982, S. 647).

Nördlich winkelförmige Vorburg mit in den Winkel eingestellten Treppenturm, außen durch eine schräge Front erkennbar. Das Gebäude auch sonst stark verändert. Einige alte Fenster zeigen Falz und Karnies mit Volutenabschluss als Profil.

Würdigung

Das Herrenhaus ist trotz einer Barockisierungsphase bis hin zu Teilen der Innenausstattung im ursprünglichen Zustand erhalten geblieben und vermittelt einen guten Eindruck eines kleinen adeligen Landsitzes in der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg.

Literatur, Quellen

Dehio, Hessen, 1982, S. 647