Bad Wildungen, Schloss Friedrichstein: Unterschied zwischen den Versionen
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Beim Neubau des Schlosses ab 1663/64 (Dehio, Hessen, 1982, S. 64 f.) blieb ein Rundturm erhalten, der die Brückenzufahrt zum Schloss flankiert. Der Turm hat drei Geschosse über einem hohen Sockel. Im hohen unteren Geschoss Maulscharten, der Raum ist im Innern mit einer hohen Kuppel überwölbt. In diesen Raum führt ein Portal mit Schulterbogen und Kehlenprofil. Ein Gesims trennt außen die beiden Obergeschosse ab. Im 1. Obergeschoss Rechteckfenster mit Falz, darüber Wappenstein mit Doppelwappen Waldeck und Ostfriesland, | Beim Neubau des Schlosses ab 1663/64 (Dehio, Hessen, 1982, S. 64 f.) blieb ein Rundturm erhalten, der die Brückenzufahrt zum Schloss flankiert. Der Turm hat drei Geschosse über einem hohen Sockel. Im hohen unteren Geschoss Maulscharten, der Raum ist im Innern mit einer hohen Kuppel überwölbt. In diesen Raum führt ein Portal mit Schulterbogen und Kehlenprofil. Ein Gesims trennt außen die beiden Obergeschosse ab. Im 1. Obergeschoss Rechteckfenster mit Falz, darüber Wappenstein mit Doppelwappen Waldeck und Ostfriesland, bezeichnet „PHILIPS GRAF ZU WALDECK 1550 MARGRETA GEBOR ZV OISTFRICZ“. Der Wappenstein wird von einem seitlich und oben vortretenden Rahmen mit innerer Kehle eingefasst. Die Jahreszahl befindet sich zwischen den Namen auf einem kleinen Schriftband. | ||
Das Fenster im 2. Obergeschoss, das abschließende Gesims und der Dachaufbau gehören der barocken Veränderung an. | Das Fenster im 2. Obergeschoss, das abschließende Gesims und der Dachaufbau gehören der barocken Veränderung an. In den Turm ist eine Wendeltreppe eingebaut. | ||
Bis 1630 sind zahlreiche weitere, zumeist kleinere Bauarbeiten am Schloss genannt (s. Ganssauge/Kramm/Medding, BKDM Eder, 1960, S. 106 ff.), nennenswert vor allem der Bau des Lustgartens 1582-85 durch Graf Günther und Margarete von Gleichen und Tonna. Ein Inventar der Grafschaft Waldeck von 1602 nennt die bis dahin vorhandenen Gebäude (BKDM, S. 108 f.), nämlich Äußere Pforte, Vorhof mit Wirtschaftsgebäuden, Pforthaus, Innenhof mit einem dreigeschossigen Hauptgebäude, das 33 Räume enthält, darunter einen großen und einen kleinen Saal. Ein weiteres Gebäude enthält die Kanzlei, ein drittes die alte Renterei und ein viertes die alte Kanzlei. | Bis 1630 sind zahlreiche weitere, zumeist kleinere Bauarbeiten am Schloss genannt (s. Ganssauge/Kramm/Medding, BKDM Eder, 1960, S. 106 ff.), nennenswert vor allem der Bau des Lustgartens 1582-85 durch Graf Günther und Margarete von Gleichen und Tonna. Ein Inventar der Grafschaft Waldeck von 1602 nennt die bis dahin vorhandenen Gebäude (BKDM, S. 108 f.), nämlich Äußere Pforte, Vorhof mit Wirtschaftsgebäuden, Pforthaus, Innenhof mit einem dreigeschossigen Hauptgebäude, das 33 Räume enthält, darunter einen großen und einen kleinen Saal. Ein weiteres Gebäude enthält die Kanzlei, ein drittes die alte Renterei und ein viertes die alte Kanzlei. |
Version vom 4. Juli 2013, 13:45 Uhr
Bezeichnung, Eigentümer, Kreis
Außenstelle der staatlichen Kunstsammlungen Kassel (Jagdmuseum). Land Hessen. Kreis Waldeck-Frankenberg.
Bauherr, Grunddaten, Zustand
Philipp IV. zu Waldeck (1493-1574), 1550 (Turm), weitgehender Neubau ab 1663.
Geschichte
Gegründet unter den Landgrafen von Thüringen, gelangte der Ort 1263 an die Grafen von Waldeck. 1397 spaltete sich die Familie in zwei Linien auf, die Eisenberger Linie und die Wildunger Linie. Letztere nutzte das Schloss in Wildungen als Sitz und erhob es 1665 zur alleinigen Residenz.
Baugeschichtliche Bedeutung
Beim Neubau des Schlosses ab 1663/64 (Dehio, Hessen, 1982, S. 64 f.) blieb ein Rundturm erhalten, der die Brückenzufahrt zum Schloss flankiert. Der Turm hat drei Geschosse über einem hohen Sockel. Im hohen unteren Geschoss Maulscharten, der Raum ist im Innern mit einer hohen Kuppel überwölbt. In diesen Raum führt ein Portal mit Schulterbogen und Kehlenprofil. Ein Gesims trennt außen die beiden Obergeschosse ab. Im 1. Obergeschoss Rechteckfenster mit Falz, darüber Wappenstein mit Doppelwappen Waldeck und Ostfriesland, bezeichnet „PHILIPS GRAF ZU WALDECK 1550 MARGRETA GEBOR ZV OISTFRICZ“. Der Wappenstein wird von einem seitlich und oben vortretenden Rahmen mit innerer Kehle eingefasst. Die Jahreszahl befindet sich zwischen den Namen auf einem kleinen Schriftband.
Das Fenster im 2. Obergeschoss, das abschließende Gesims und der Dachaufbau gehören der barocken Veränderung an. In den Turm ist eine Wendeltreppe eingebaut.
Bis 1630 sind zahlreiche weitere, zumeist kleinere Bauarbeiten am Schloss genannt (s. Ganssauge/Kramm/Medding, BKDM Eder, 1960, S. 106 ff.), nennenswert vor allem der Bau des Lustgartens 1582-85 durch Graf Günther und Margarete von Gleichen und Tonna. Ein Inventar der Grafschaft Waldeck von 1602 nennt die bis dahin vorhandenen Gebäude (BKDM, S. 108 f.), nämlich Äußere Pforte, Vorhof mit Wirtschaftsgebäuden, Pforthaus, Innenhof mit einem dreigeschossigen Hauptgebäude, das 33 Räume enthält, darunter einen großen und einen kleinen Saal. Ein weiteres Gebäude enthält die Kanzlei, ein drittes die alte Renterei und ein viertes die alte Kanzlei.
Würdigung
Von der einst großzügigen Anlage, die möglicherweise repräsentativer war als das Stammschloss Waldeck, ist nur noch ein Turm erhalten.
Literatur, Quellen
Ganssauge/Kramm/Medding, BKDM Eder, 1960, S. 106-116
Dehio, Hessen, 1982, S. 64 f.