Falkenberg, Unterburg: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Kern der Fachwerkanlage schält sich auf der Nordseite deutlicher heraus, wo das Fachwerk z.T. in das Erdgeschoss hinunterreicht. Hier gibt es gebogene Streben und Viertelkreisfüllhölzer unter dem Vorsprung des 2. | Der Kern der Fachwerkanlage schält sich auf der Nordseite deutlicher heraus, wo das Fachwerk z. T. in das Erdgeschoss hinunterreicht. Hier gibt es gebogene Streben und Viertelkreisfüllhölzer unter dem Vorsprung des 2. Obergeschosses, also Bauelemente der Mitte des 16. Jh. Dieses Bauwerk stand zunächst frei und hatte nach Norden zu sicher einen Giebel sowie die Traufe zum Vorhof. Vor dieses Fachwerkhaus wurde der frei stehende Turm gestellt, falls er in seinen unteren Geschossen nicht sogar älter ist. | ||
Östliche Erweiterung durch ein langes, mit dem Giebel nach Osten weisendes Fachwerkhaus, gleichfalls mit Viertelkreisfüllhölzern, das Fachwerk ist stark erneuert. Westliche Erweiterung bis zur Front des Turmes mit erneuertem Fachwerk (Streben mit Kopfknaggen), vor dem Erdgeschoss massiver – vermutlich älterer, zum Kernbau gehörender - Vorbau mit rundbogigem Kellerportal, Tür mit Eisenbeschlägen. Rechts an einem Eckquader Doppelwappen (Falkenberg / Schwertzell), | Östliche Erweiterung durch ein langes, mit dem Giebel nach Osten weisendes Fachwerkhaus, gleichfalls mit Viertelkreisfüllhölzern, das Fachwerk ist stark erneuert. Westliche Erweiterung bis zur Front des Turmes mit erneuertem Fachwerk (Streben mit Kopfknaggen), vor dem Erdgeschoss massiver – vermutlich älterer, zum Kernbau gehörender - Vorbau mit rundbogigem Kellerportal, Tür mit Eisenbeschlägen. Rechts an einem Eckquader Doppelwappen (Falkenberg / Schwertzell), bezeichnet „ANNO 1560”. | ||
Der etwa | Der etwa quadratische Turm läuft nach oben hin konisch zu. Er ist sechsgeschossig und hat einen Fachwerkgalerie-Aufsatz. Über dem 1. Obergeschoss sind die Wappen des Landgrafen Moritz und seiner Gemahlin eingelassen, bezeichnet „MLZH“ beziehungsweise „ILZH”, mit Rollwerkornamentik. Fenster mit Falz und Karnies. Am obersten Turmgeschoss sind die Turmkanten abgeschrägt. Der Turm gehört nach Dehio/Backes der Bauzeit von 1560 an. Die anschließende südliche Erweiterung entstand in den Jahren 1613-16. Diesem südlichen Bauteil ist auf der Westseite zum Vorhof ein kurzer Giebelbau auf Holzsäulen vorgelagert, den Fachwerkformen nach aus dem beginnenden 19. Jh. (divergierende Eckstreben; Dehio, Hessen, 1982, S. 224, datiert ihn schon um 1780). Süd- und Ostseite des Baues sind im späteren 19. Jh. stark verändert worden, hierfür sprechen die in das Fachwerk vertieften Fensterrahmen ebenso wie die Verbindung von divergierenden Streben mit geschnitzten Gebälken (Schiffskehle). | ||
Die anschließende südliche Erweiterung entstand in den Jahren 1613-16. Diesem südlichen Bauteil ist auf der | |||
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Version vom 10. Juli 2013, 09:42 Uhr
Bezeichnung, Eigentümer, Kreis
Sogenanntes Schloss. Heutige Nutzung durch den Verein „Hoffnung für dich“. Schwalm-Eder-Kreis.
Bauherr, Grunddaten, Zustand
Kernbau Mitte 16. Jh., Erweiterungen 1560 (Familie von Falkenberg) sowie 1613-16 Landgrafen von Hessen.
Geschichte
Die Oberburg wurde im 13. Jh. von den Herren von Hebel gegründet, die um 1500 auch die Unterburg bauten. 1613 wurden die Landgrafen von Hessen Eigentümer. 1932 wurde die zuvor hessische Unterburg an die Familie Henschel verkauft, die bis 1961 Eigentümer blieb.
Baugeschichtliche Bedeutung
Unregelmäßiger dreigeschossiger Bau, Erdgeschoss massiv, Obergeschosse Fachwerk. Das Gebäude wurde mehrfach erweitert.
Der Kern der Fachwerkanlage schält sich auf der Nordseite deutlicher heraus, wo das Fachwerk z. T. in das Erdgeschoss hinunterreicht. Hier gibt es gebogene Streben und Viertelkreisfüllhölzer unter dem Vorsprung des 2. Obergeschosses, also Bauelemente der Mitte des 16. Jh. Dieses Bauwerk stand zunächst frei und hatte nach Norden zu sicher einen Giebel sowie die Traufe zum Vorhof. Vor dieses Fachwerkhaus wurde der frei stehende Turm gestellt, falls er in seinen unteren Geschossen nicht sogar älter ist.
Östliche Erweiterung durch ein langes, mit dem Giebel nach Osten weisendes Fachwerkhaus, gleichfalls mit Viertelkreisfüllhölzern, das Fachwerk ist stark erneuert. Westliche Erweiterung bis zur Front des Turmes mit erneuertem Fachwerk (Streben mit Kopfknaggen), vor dem Erdgeschoss massiver – vermutlich älterer, zum Kernbau gehörender - Vorbau mit rundbogigem Kellerportal, Tür mit Eisenbeschlägen. Rechts an einem Eckquader Doppelwappen (Falkenberg / Schwertzell), bezeichnet „ANNO 1560”.
Der etwa quadratische Turm läuft nach oben hin konisch zu. Er ist sechsgeschossig und hat einen Fachwerkgalerie-Aufsatz. Über dem 1. Obergeschoss sind die Wappen des Landgrafen Moritz und seiner Gemahlin eingelassen, bezeichnet „MLZH“ beziehungsweise „ILZH”, mit Rollwerkornamentik. Fenster mit Falz und Karnies. Am obersten Turmgeschoss sind die Turmkanten abgeschrägt. Der Turm gehört nach Dehio/Backes der Bauzeit von 1560 an. Die anschließende südliche Erweiterung entstand in den Jahren 1613-16. Diesem südlichen Bauteil ist auf der Westseite zum Vorhof ein kurzer Giebelbau auf Holzsäulen vorgelagert, den Fachwerkformen nach aus dem beginnenden 19. Jh. (divergierende Eckstreben; Dehio, Hessen, 1982, S. 224, datiert ihn schon um 1780). Süd- und Ostseite des Baues sind im späteren 19. Jh. stark verändert worden, hierfür sprechen die in das Fachwerk vertieften Fensterrahmen ebenso wie die Verbindung von divergierenden Streben mit geschnitzten Gebälken (Schiffskehle).
Würdigung
Eigenwillig ist der in den Fachwerkkomplex integrierte vermutlich gleich alte Steinturm, der die Bedeutung eines solchen Bauteils für einen kleinen Adelssitz der Renaissance verdeutlicht.
Literatur, Quellen
Hess. Staatsarchiv Marburg, Bestand 17 d und 17 e (Falkenberg)
Dehio, Hessen, 1982, S. 224
Sieburg, Falkenberg, 1987