Bad Sooden-Allendorf, Herrenhaus Kleinvach: Unterschied zwischen den Versionen

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==Bezeichnung, Eigentümer, Kreis==
==Bezeichnung, Eigentümer, Kreis==
Privatbesitz. Werra-Meißner-Kreis.  
Privatbesitz. Werra-Meißner-Kreis.
==Bauherr, Grunddaten, Zustand==  
 
Tobias von Hombergk, ab 1596.
==Bauherr, Grunddaten, Zustand==
Tobias von Hombergk, ab 1596.
 
==Geschichte==
==Geschichte==
Kleinvach gehört zur Landgrafschaft Hessen (-Kassel). Lehnsherr war zum Ende des 16. Jh. daher Landgraf Moritz der Gelehrte. 1596 belehnt Moritz seinen Lehrer Tobias von Hombergk mit Kleinvach (Bleibaum).
Kleinvach gehört zur Landgrafschaft Hessen (-Kassel). Lehnsherr war zum Ende des 16. Jh. daher Landgraf Moritz der Gelehrte. 1596 belehnt Moritz seinen Lehrer Tobias von Hombergk mit Kleinvach (Bleibaum).
 
==Baugeschichtliche Bedeutung==
==Baugeschichtliche Bedeutung==
Kurz nach der Übertragung des Lehens an ihn 1596dürfte Tobias von Hombergk das schlossartige Herrenhaus errichtet haben. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Massivbau auf rechteckigem Grundriss mit dreigeschossigen Giebeln und einem zweigeschossigen vollrunden Treppenturm am Südgiebel, der zur Hälfte aus der Fassade herausragt. Beide Traufenseiten mit einem mittleren Zwerchgiebel, der die Konturen der Hauptgiebel vereinfacht wiederholt. Eingang heute auf der Südseite. Das Türgewände ist unprofiliert, 19. oder 20. Jh. Eingang ursprünglich links neben dem Treppenturm, Gewändereste. Nordseite mit zwei Paaren gekuppelter Fenster je Geschoss, im oberen Giebelgeschoss rundes Flugloch. Giebelkanten mit gegeneinandergesetzten Voluten im unteren Geschoss, S-Volute im mittleren und C-Volute im oberen Geschoss, Halbkreis-Rosettenabschluss. Der Südgiebel ist entsprechend gegliedert, jedoch fehlen die Doppelfenster, in den Hauptgeschossen fehlen die Fenster völlig (Treppenturm). Eingang zum Treppenturm innerhalb des Erdgeschoss rechteckig, aus Diamantquadern. Saaltür im 1. Obergeschoss mit rechteckigem Rahmen mit gesprengtem Giebel. Die Tür selbst ist neuer und heute auf der Saalseite angebracht, dadurch stören die Halterungen das Türprofil. Ursprünglich muss die Tür auf der Treppenturmseite gesessen haben.
Kurz nach der Übertragung des Lehens an ihn 1596dürfte Tobias von Hombergk das schlossartige Herrenhaus errichtet haben. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Massivbau auf rechteckigem Grundriss mit dreigeschossigen Giebeln und einem zweigeschossigen vollrunden Treppenturm am Südgiebel, der zur Hälfte aus der Fassade herausragt. Beide Traufenseiten mit einem mittleren Zwerchgiebel, der die Konturen der Hauptgiebel vereinfacht wiederholt. Eingang heute auf der Südseite. Das Türgewände ist unprofiliert, 19. oder 20. Jh. Eingang ursprünglich links neben dem Treppenturm, Gewändereste. Nordseite mit zwei Paaren gekuppelter Fenster je Geschoss, im oberen Giebelgeschoss rundes Flugloch. Giebelkanten mit gegeneinandergesetzten Voluten im unteren Geschoss, S-Volute im mittleren und C-Volute im oberen Geschoss, Halbkreis-Rosettenabschluss. Der Südgiebel ist entsprechend gegliedert, jedoch fehlen die Doppelfenster, in den Hauptgeschossen fehlen die Fenster völlig (Treppenturm). Eingang zum Treppenturm innerhalb des Erdgeschoss rechteckig, aus Diamantquadern. Saaltür im 1. Obergeschoss mit rechteckigem Rahmen mit gesprengtem Giebel. Die Tür selbst ist neuer und heute auf der Saalseite angebracht, dadurch stören die Halterungen das Türprofil. Ursprünglich muss die Tür auf der Treppenturmseite gesessen haben.
 
==Würdigung==
==Würdigung==
Unmittelbar nach seiner Belehnung lässt Tobias von Hombergk sowohl die Pfarrkirche (bez.1598) als auch das Herrenhaus errichten und dokumentiert, nicht anders als ein Landesfürst, seinen Vorherrschaft im Ort, aber auch seinen religiösen Gemeinsinn.  
Unmittelbar nach seiner Belehnung lässt Tobias von Hombergk sowohl die Pfarrkirche (bez.1598) als auch das Herrenhaus errichten und dokumentiert, nicht anders als ein Landesfürst, seinen Vorherrschaft im Ort, aber auch seinen religiösen Gemeinsinn.
==Literatur, Quellen==
 
Dehn-Rotfelser/Lotz, BDM Cassel, 1870, S. 124  
==Literatur, Quellen==
Dehn-Rotfelser/Lotz, BDM Cassel, 1870, S. 124
 
Bleibaum, Witzenhausen, 1971, S. 146
Bleibaum, Witzenhausen, 1971, S. 146

Version vom 28. Juni 2013, 13:03 Uhr

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Bezeichnung, Eigentümer, Kreis

Privatbesitz. Werra-Meißner-Kreis.

Bauherr, Grunddaten, Zustand

Tobias von Hombergk, ab 1596.

Geschichte

Kleinvach gehört zur Landgrafschaft Hessen (-Kassel). Lehnsherr war zum Ende des 16. Jh. daher Landgraf Moritz der Gelehrte. 1596 belehnt Moritz seinen Lehrer Tobias von Hombergk mit Kleinvach (Bleibaum).

Baugeschichtliche Bedeutung

Kurz nach der Übertragung des Lehens an ihn 1596dürfte Tobias von Hombergk das schlossartige Herrenhaus errichtet haben. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Massivbau auf rechteckigem Grundriss mit dreigeschossigen Giebeln und einem zweigeschossigen vollrunden Treppenturm am Südgiebel, der zur Hälfte aus der Fassade herausragt. Beide Traufenseiten mit einem mittleren Zwerchgiebel, der die Konturen der Hauptgiebel vereinfacht wiederholt. Eingang heute auf der Südseite. Das Türgewände ist unprofiliert, 19. oder 20. Jh. Eingang ursprünglich links neben dem Treppenturm, Gewändereste. Nordseite mit zwei Paaren gekuppelter Fenster je Geschoss, im oberen Giebelgeschoss rundes Flugloch. Giebelkanten mit gegeneinandergesetzten Voluten im unteren Geschoss, S-Volute im mittleren und C-Volute im oberen Geschoss, Halbkreis-Rosettenabschluss. Der Südgiebel ist entsprechend gegliedert, jedoch fehlen die Doppelfenster, in den Hauptgeschossen fehlen die Fenster völlig (Treppenturm). Eingang zum Treppenturm innerhalb des Erdgeschoss rechteckig, aus Diamantquadern. Saaltür im 1. Obergeschoss mit rechteckigem Rahmen mit gesprengtem Giebel. Die Tür selbst ist neuer und heute auf der Saalseite angebracht, dadurch stören die Halterungen das Türprofil. Ursprünglich muss die Tür auf der Treppenturmseite gesessen haben.

Würdigung

Unmittelbar nach seiner Belehnung lässt Tobias von Hombergk sowohl die Pfarrkirche (bez.1598) als auch das Herrenhaus errichten und dokumentiert, nicht anders als ein Landesfürst, seinen Vorherrschaft im Ort, aber auch seinen religiösen Gemeinsinn.

Literatur, Quellen

Dehn-Rotfelser/Lotz, BDM Cassel, 1870, S. 124

Bleibaum, Witzenhausen, 1971, S. 146