Bad Arolsen, Schloss Landau
Bezeichnung, Eigentümer, Kreis
Altersheim. Kreis Waldeck-Frankenberg.
Bauherr, Grunddaten, Zustand
Johann Graf von Waldeck-Landau (1549-67), Franz von Waldeck-Landau (1567-97). Um 1550 und um 1580. Verändert im späten 17. Jh. und im 19. Jh. Torhaus um 1550, verändert 1595 und um 1800.
Geschichte
Philipp III. (Linie Eisenberg) teilt seine Territorien mit seinem Tode (1539) in drei Linien auf. Dies führt zur vorübergehenden Begründung einer Landauer Linie mit Johann I. (+ 1567) sowie dessen Sohn Franz (+ 1597).
Baugeschichtliche Bedeutung
Auf einer flachen Kuppe am Ortsrand befindet sich das Herrenhaus inmitten eines heute freien Platzes, von der Stadt durch ein Torhaus und einst auch eine Mauer abgeteilt.
Zweigeschossiger Torbau, Obergeschoss aus Fachwerk, um 1800 erneuert. Seitliche spitzbogige Durchfahrt, Torbögen an der Außenseite mit Birnstab, hofseits mit Fase profiliert. Außen neben dem Tor Wappenstein mit den Wappen Waldeck und Lippe (Johann Graf zu Waldeck, Anna zur Lippe). Hofseits Treppenturm zum aus Fachwerk konstruierten Obergeschoss. Portal mit Schulterbogen, darüber Wappenstein Franz Graf zu Waldeck und Walburg zu Plesse. Mitte 16. Jh., verändert 1595 (Datierung am Treppenturm).
Das Schloss ist eine kompakte Anlage aus einem südlichen Hauptflügel und einem kleineren parallelen Nördflügel, auf der östlichen Eingangsseite durch zwei Arkaden, gegenüber durch eine Mauer verbunden. Das Hauptgebäude hat einen Hauptflügel mit aus dem Felsen herausgeschlagenen Keller sowie einen fast quadratischen Anbau. Treppenturm im Hofwinkel um 1580, quadratisch mit vier geraden Treppenläufen um einen massiven Kern. Anstelle der zwei Hofarkaden befand sich an der heutigen Eingangsseite ein größerer Ostflügel, so dass das Schloss ursprünglich dreiflügelig war, die beiden höheren Hauptflügel waren durch den noch erhaltenen Winkeltreppenturm verbunden. Bei dem dritten Flügel handelt es sich um den Küchenbau.
Das Schloss entstand durch Umbau einer spätmittelalterlichen Burg um 1549 (Jahreszahlen am Küchenbau und an einer Arkade) und wurde um 1580 nochmals verändert.
Literatur, Quellen
Ganssauge/Kramm/Medding, BKDM Twiste, 1938, S. 148-154 (mit Grundriss, S. 150 u. 152 f.)
Dehio, Hessen, 1982, S. 527
Großmann/Hoppe, Nördliches Hessen, 1991, S. 44