Bensheim-Schönberg, Schloss
Bezeichnung, Eigentümer, Kreis
Knappschaft. Tagungsstätte. Kreis Bergstraße.
Bauherr, Grunddaten, Zustand
Burg der Schenken zu Erbach. Archivalisch sind Baumaßnahmen um 1540, 1562-63 und 1612-14 überliefert, weitere Baumaßnahmen im 18. und 19. Jh., weitgehende Erneuerung 1840 und um 2000.
Geschichte
1303 Erstnennung der Schenken von Erbach-Schönberg, die die Burg als pfälzisches Lehen besaßen. 1504 von den Hessen in einer Fehde eingenommen, niedergebrannt und 1510 wiederum als Lehen an die Grafen von Erbach gegeben. Nach dem zweiten Weltkrieg Übergang an die Knappschaft.
Geschichte
Die Burganlage nimmt einen Bergsporn ein, der bis 1612 durch einen Halsgraben vom Bergrücken getrennt war. An einer länglich ovalen Ringmauer wurden im Westen, Süden (bez. 1545) und Südosten Gebäude angefügt, die im 18. und 20. Jh. stark erneuert wurden. Im Norden entstand ein Torriegel gegenüber dem Halsgraben. Er ist durch einen in den ehemaligen Graben vorgeschobenen Rundturm gesichert. Über der Tordurchfahrt ein Wappenstein von 1634 (Johann Casimir Graf zu Erbach) von anderer Stelle (nicht aus Schönberg, frdl. Hinweis T. Steinmetz). Die Doppelfenster seitlich des Tores haben Kielbogen, 1. Hälfte 16. Jh. Rechts des Turmes Rest eines Treppengiebel, 15. Jh. Der Längsbau zwischen Turm und Torhaus sowie Gesamtumbau des Torriegels an einem hofseitigen Portal 1613 bez., dieses und ein weiteres Portal rechteckig mit Stab- und Beschlagwerk an Sockeln und Oberlicht.
Im so umgrenzten Burghof steht das längliche zweigeschossige Herrenhaus über hohem Sockelgeschoss, mit einem mittleren, im Grundriss runden Treppenturm. Im Kern handelt es sich um einen 14. Jh. angehörenden Wohnbau, die südwestliche Ecke mit Buckelquader, wohl um oder bald nach 1300. Ob die Westseite dieses Wohnbaues zugleich die Stelle der frühesten Ringmauer einnimmt, ist derzeit nicht zu bestimmen. Schmalseite mit Treppengiebeln. Einzelne Fenster mit Steinmetzzeichen (Einsingbach, KDM Bergstraße, 1969, S. 126 f.) Einsingbach datiert diesen Bau im Kern in die Zeit nach 1504, eventuell auch ins 15. Jh. (Einsingbach, KDM, S. 127), die gekehlten Fenster im obersten Geschoss sprechen für diese Bauzeit. Lediglich Umbauten und einer Erweiterung um drei Achsen sind in das spätere 16. Jh. und in die Zeit um 1614 (oder 1634?, die Jahreszahl am äußerst schlichten Rundbogentor lässt beide Möglichkeiten zu) zu datieren.
Literatur, Quellen
Einsingbach, KDM Bergstraße, 1969, S. 124-129 (mit Lageplan)
Grünewald, Schönberg, 1979
Griesbach-Maisant, DTH Bergstraße I, 2004, S. 450 f. u. 461-465
Biller, Odenwald, 2005, S. 76 f.
Steinmetz (i.Vb.)