Groß-Umstadt, Curti-Schloss

Aus Burgen & Schlösser
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Bezeichnung, Eigentümer, Kreis

Curti-Schloss, abgebrochen. Max-Planck-Schule. Kreis Darmstadt-Dieburg.

Bauherr, Grunddaten, Zustand

Um 1590/96. Bauherr Familie Curti. 1963 abgebrochen

Geschichte

Groß-Umstadt war seit dem 8. Jh. fuldischer Besitz, dieser ging je zur Hälfte im 12. Jh. an Münzenberg und weiter an Hanau sowie 1390 an Kurpfalz, der Hanauer Teil gelangte 1521 an Hessen. In der Stadt ließen sich mehrere Adelsfamilien nieder, darunter die aus der Schweiz stammende Curti.

Baugeschichtliche Bedeutung

Beim Abbruch blieb lediglich eine Gruppe von drei Wappensteinen erhalten (CVRTIVS BARONE, CVRTI DI GRAVEDONNA, C. F. VON GRESSENICH) und eine Doppelwappen-Konsole (Hans Hartlieb gen. Walsporn und Ehefrau Katharina) mit der Jahreszahl „1516“, nicht zum ehemaligen Schloss gehörend. Die Stelle des Schlosses nimmt heute ein Schulbau ein.

Das Schloss bestand aus zwei Flügeln, die rechtwinklig zur Straße lagen. Der östliche Flügel bestand aus zwei durch einen rechteckigen Treppenbau mit runder Wendeltreppenspindel verbundenen Teilen. Beide Flügel waren durch die Hofmauer mit den Tor miteinander verbunden. In den Treppenturm des Ostflügels führte ein beschlagwerkgerahmtes rundbogiges Portal. Im Scheitel befanden sich zwei leere Schilde. Die alte Holztür hatte verkröpfte Füllungen und ein ausgesagtes Oberteil. Der südliche Anbau war aus Fachwerk, lediglich die Straßenfassade war massiv und besaß einen geschweiften Giebel. Der zweigeschossige West-Flügel hatte „schlichte zweifach abgetreppte Giebel mit Voluten ohne Schnecke und Kugel auf den Absätzen” (Herchenröder, KDM Dieburg, 1940). Auf dem Straßengiebel kleine Firstfigur. Segmentbogiges Portal, bez. 1590. Rahmung mit vertieften Rechtecken und Kreisen. Türflügel mit verknöpften Füllungen, urspr. (lt. KDM). Über dem Portal befanden sich die drei Wappentafeln, die jetzt an der Schulfassade eingebaut sind. Das Innere war umgebaut. Erhalten war das quadratische Treppenhaus mit hölzerner Wendeltreppe „um eine mit gewundenen Stäben versehene Spindel“. Toreinfahrt mit flachem Segmentbogen, im Scheitel bez. 1596. Rundbogige Pforte mit abgefastem Gewände.

Würdigung

In diesem Fall muss man vor allem den Umgang der Stadt mit dem bedeutenden Baudenkmal würdigen: Es wurde 1963 abgebrochen.

Literatur, Quellen

Herchenröder, KDM Dieburg, 1940, S. 134 f.

Enders, DTH Kreis Darmstadt-Dieburg, 1988, S. 222