Rüsselsheim, Festung

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Bezeichnung, Eigentümer, Kreis

Stadt Rüsselsheim, Museum und Stadtarchiv. Kreis Groß-Gerau.

Bauherr, Grunddaten, Zustand

Errichtung Ende 15. Jh., Landgraf Wilhelm. Vollendung der Festung bis um 1540, Philipp der Großmütige. 1547 teilweise geschleift, Wiederaufbau ab 1560. Starke Zerstörungen im 17. Jh. und 1944/45, „zeitgemäßer“ Wiederaufbau in den 1970er Jahren.

Geschichte

Die Grafen von Katzenelnbogen belehnten im 14. Jh. die Herren von Heusenstamm mit Rüsselsheim. Mit dem Aussterben der Grafen von Katzenelnbogen gelangte der Ort an Hessen; Landgraf Wilhelm begann bald darauf den Ausbau einer starken Festung, die unter Philipp dem Großmütigen vollendet und nach teilweiser Schleifung infolge des Schmalkaldischen Krieges 1547 um 1560 verstärkt wiederaufgebaut wurde. 1567 fiel Rüsselsheim an Hessen-Darmstadt.

Baugeschichtliche Bedeutung

Die innere Burg aus einem Wohnflügel und einem parallelen Nebenflügel sowie einer insgesamt rechtwinkligen Anlage ist spätgotisch. Auf der Außenseite hatten die Gebäude einen umlaufenden Rundbogenfries. Die rechtwinklige Anlage aus zwei parallelen Flügeln lässt sich dadurch in das 15. Jh. datieren. Ende des 15. Jh. wurde mit dem Bau eines Festungsgürtels um diese Burganlage begonnen, die unter Philipp dem Großmütigen um 1540 vollendet wurde. Renaissanceformen finden sich nach starken Zerstörungen im 17. und 20. Jh. (1944/45) nicht mehr.

Würdigung

Obwohl neben Ziegenhain stärkste hessische Festung, ist Rüsselsheim nur wenig bekannt, da infolge der Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges kaum nennenswerte Substanz mehr erhalten ist. Die baugeschichtliche Bedeutung liegt allerdings vor allem in der Frühzeit der Festung vor 1500 (vgl. Gutbier).

Literatur, Quellen

Pläne zur Festung Rüsselsheim: Hess. Staatsarchiv Darmstadt, P11, verschiedene Nummern.

Traiser, Baugeschichte, 1971

Gutbier, Hans Jakob von Ettlingen, 1973, S. 110-117

Otto, Rüsselsheim, 1996

Heitzenröder, Rüsselsheim, 1999