Otzberg, Burg Otzberg: Unterschied zwischen den Versionen
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Veste Otzberg. Jugendherberge, Gaststätte. Land Hessen. Kreis Darmstadt-Dieburg. | Veste Otzberg. Jugendherberge, Gaststätte. Land Hessen. Kreis Darmstadt-Dieburg. |
Version vom 6. Juni 2012, 10:45 Uhr
Bezeichnung, Eigentümer, Kreis
Veste Otzberg. Jugendherberge, Gaststätte. Land Hessen. Kreis Darmstadt-Dieburg.
Bauherr, Grunddaten, Zustand
Bergfried 2. Viertel 13. Jh., Ringmauer und älteste Bauteile der Anlage 13. Jh. Ausbau durch die Pfalzgrafen im 16. Jh., besonders 1511-18.
Geschichte
Gründung der Abtei Fulda vor 1230, 1390 durch Kauf kurpfälzisch, Sitz eines Amtmanns. 1803 gelangte Otzberg an Hessen.
Baugeschichtliche Bedeutung
Länglich-ovale Höhenburg, die durch eine Ringmauer mit Zwinger, Zwingermauer, Graben und Wall gesichert ist. Das Torhaus im Norden führt über den Zwinger hinweg. Im Hof befinden sich drei massive Wohnbauten an der West- und Südseite, ein kleines Brunnenhaus an der Nordostseite neben dem Tor sowie in der Hofmitte der zylindrische Bergfried, ursprünglich drei-, heute zweigeschossig, 2. Viertel 13. Jh.
Äußeres Torhaus mit Zugbrücke, Wappenstein mit den Wappen Pfalz und Bayern, bez. 1511. Rückseitig gibt es an der Zwingermauer eine Jahreszahl 1518, ebenso an der inneren Ringmauer im südwestlichen Bereich. Erneuerungen der Zwingermauer 1546, 1573 und 1583 sind durch Inschriften datiert. Das Torhaus wurde dem älteren Burgtor vorgesetzt und ist mit einer Zugbrücke versehen.
Der nordwestliche Eckbau mit Treppengiebel sowie Fachwerkwänden entstand im Kern um 1500 (Giebel), (Reitz: Kommandantenhaus, 1510), Seitenflügel zum Tor und Fachwerk 1574 unter Berücksichtigung eines Wehrgangs. Der westliche Wohnbau mit ehemaligen Kreuzstockfenstern und Abort zum Zwinger gehört dem frühen 16. Jh. an, zweigeschossiger Bruchsteinbau. Im Süden ein Wohnbau, barock verändert, wohl 15. Jh. Brunnenhaus frühes 16. Jh. mit Tiefbrunnen und Tretrad.
Würdigung
Der Ausbau zur für Feuerwaffen tauglichen Befestigung erfolgte wenig spektakulär, wenn auch umfassend. Möglicherweise war der Ausbau des Breubergs Anlass für die Baumaßnahmen in Otzberg. Nennenswerte Festungsbauteile gibt es allerdings nicht, nur einzelne Maulscharten weisen auf die Nutzung von Feuerwaffen hin. Die bescheidenen Wohnbauten entsprechen der Nutzung als Amtssitz.
Literatur, Quellen
Bronner, Odenwaldburgen, 1924
Reitz, Otzberg, 1977
Müller, Otzberg, 1983
Müller, Zeichnung, 1986
Steinmetz, Frühgeschichte, 2004
Biller, Odenwald, 2005, S. 189-192
Herchenröder, BKDM Dieburg, 1940, S. 234-238